Als ich weiter unten fragte, ob es verläßliche Information gibt, wo der US Flugzeugträger tatsächlich hinfährt, wußte ich noch nicht, wie berechtigt meine Frage war.
Die New York Times schrieb heute:
As worries deepened last week about whether North Korea would conduct a missile test, the White House declared that ordering an American aircraft carrier into the Sea of Japan would send a powerful deterrent signal and give President Trump more options in responding to the North’s provocative behavior.
The problem was, the carrier, the Carl Vinson, and the four other warships in its strike force were at that very moment sailing in the opposite direction, to take part in joint exercises with the Australian Navy in the Indian Ocean, 3,500 miles southwest of the Korean Peninsula.
Ãœbersetzung:
Als sich in der letzten Woche die Sorgen verstärkten, daß Nordkorea einen Raketentest durchführen würde, erklärte das Weiße Haus, daß die Entsendung eines amerikanischen Flugzeugträgers in das japanische Meer ein mächtiges abschreckendes Signal sendet und dem Präsidenten Trump mehr Möglichkeiten gibt, auf das provokative Verhalten des Nordens zu antworten.
Das Problem war, der Träger, der Carl Vinson und die vier anderen Kriegsschiffe in seiner Streikkraft waren in genau diesem Augenblick in die entgegengesetzte Richtung unterwegs, um an gemeinsamen Übungen mit der australischen Marine im Indischen Ozean teilzunehmen, 3.500 Meilen südwestlich der koreanischen Halbinsel.
Hier auch ein Bericht der US Armee: http://www.navy.mil/view_image.asp?id=235255
Okay, nun seien die Schiffe doch Richtung Nordkorea unterwegs. Heißt es.
Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, daß wir Meldungen nicht einfach glauben, nur weil es so in der Zeitung steht oder im Fernsehen gezeigt wird. Besondere Vorsicht ist dann angesagt, wenn im Endeffekt nur Pressemeldungen des ein oder anderen Propaganda-Ministeriums wiedergegeben werden. Die können stimmen, müssen es aber nicht.
Das gleiche gilt für die alternativen Medien, die oft von einem oder auch einem anderen Geheimdienst gefüttert werden, der damit seine eigenen Interessen verfolgt.
Um beim Beispiel Flugzeugträger und Nordkorea zu bleiben: Wenn wir prüfen wollen, welche Meldung stimmen könnte (wohin der Verband also vermutlich fährt), dann wäre es wichtiger, nach scheinbar nebensächlichen Meldungen zu suchen. Gibt es evtl. Berichte von Seglern, die einem Schiffsverband ausweichen mußten? Werden Häfen nicht mehr angefahren oder gibt es Berichte, daß Reedereien in bestimmten Gebieten finanzielle Probleme haben, weil die Versicherungsprämien steigen? Das ist jetzt nur spontan angedacht - aber so könnte man vielleicht Hinweise darauf finden, was los ist, denn die Verlegung eines Flottenverbandes in Küstennähe wird Auswirkungen auf den normalen Schiffsverkehr haben. Und das könnte unter Umständen mehr aussagen als Pressemeldungen eines Ministeriums oder lancierte Meldungen eines Dienstes.
Gruß
Johannes --- "Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen" |