| Hidden21  
 25.01.2010, 21:56
   | Indischer Nationalfeiertag - Signalfoto vom 22.1.? (sonstige Themen) | 
    
     | Am 26.1. ist der indische Nationalfeiertag - jährt sich scheinbar zum 60. Mal. Auf dem Nachhauseflug am vergangenen Freitag aus Berlin nach Frankfurt fiel mir die Flughafenzeitung der WELT in die Hand. Auf der letzten Seite war unter der Rubrik "Aus aller Welt" ein seltsames Foto abgebildet, daß im Morgengrauen die Shillouetten von 6 bewaffneten indischen Soldaten auf Kamelen zeigte, die einer Karawane gleich des Weges zogen. Die Unterschrift dazu erzählte vom herannahenden indischen Nationalfeiertag. 
 Ist das jemanden anderen aufgefallen? Für mich war es wie ein Signalfoto, daß an diesem Tage etwas passieren könnte. Mein Sitznachbar äußerte sich ähnlich wie ich.
 
 Mal sehen, ob morgen was passiert.
 
 Ansonsten verweise ich auf Rubensteins Datumsangaben, die immer wieder verblüffende Volltreffer aufwiesen.
 
 Mit Gruß in die Runde
 Hidden
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     | Conner  
 31.01.2010, 09:25
 
 @ Hidden21
 | »World Economic Forum« in Davos – was steckt dahinter? | 
    
     | Servus Hidden,
 ja ja, Berlin ist immer eine Reise wert. Hoffe, die Reise war erfolgreich.
 Wo es um diese Zeit auch schön sein soll ist Davos.
 
 Nähere Infos hier :
 
 http://info.kopp-verlag.de/news/world-economic-forum-in-davos-was-steckt-dahinter.html
 
 Gruß
 
 Conner
 
 
 
 � Am 26.1. ist der indische Nationalfeiertag - jährt sich scheinbar zum 60.
 � Mal. Auf dem Nachhauseflug am vergangenen Freitag aus Berlin nach
 � Frankfurt fiel mir die Flughafenzeitung der WELT in die Hand. Auf der
 � letzten Seite war unter der Rubrik "Aus aller Welt" ein seltsames Foto
 � abgebildet, daß im Morgengrauen die Shillouetten von 6 bewaffneten
 � indischen Soldaten auf Kamelen zeigte, die einer Karawane gleich des Weges
 � zogen. Die Unterschrift dazu erzählte vom herannahenden indischen
 � Nationalfeiertag.
 �
 � Ist das jemanden anderen aufgefallen? Für mich war es wie ein Signalfoto,
 � daß an diesem Tage etwas passieren könnte. Mein Sitznachbar
 � äußerte sich ähnlich wie ich.
 �
 � Mal sehen, ob morgen was passiert.
 �
 � Ansonsten verweise ich auf Rubensteins Datumsangaben, die immer wieder
 � verblüffende Volltreffer aufwiesen.
 �
 � Mit Gruß in die Runde
 � Hidden
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     | Rubenstein  
 31.01.2010, 10:06
 
 @ Conner
 | »World Economic Forum« in Davos – was steckt dahinter? | 
    
     | Servus Conner,
 der nachfolgende WELT-Artikel ist wesentlich substantieller:
 
 http://www.welt.de/wirtschaft/article6037254/Banker-haben-bei-den-Maechtigen-ausgespielt.html
 
 Hier mal zwei kleine Leseproben:
 
 	Und der Vorstandschef eines US-Industriekonzerns kann kaum an sich halten, als zu später Stunde im Hotel „Steigenberger Belvédère“ die Sprache auf die Banker kommt: „Diese Jungs glauben nicht nur, es gehe weiter wie zuvor“, sagt er. „Es ist noch viel schlimmer: Die glauben, sie müssten das Krisenjahr 2008, in dem es mal keine Boni gab, jetzt auch noch wettmachen. Die haben rein gar nichts kapiert.“
 
 	Sogar so ausgewogene Manager wie Bayer-Chef Werner Wenning, der auch im Aufsichtsrat der Deutschen Bank sitzt, kann der Branche und ihrer Verteidigungsschlacht nicht mehr folgen. „Man ist offensichtlich nicht in der Lage, das, was sich in der Gesellschaft aufbaut, als Bedrohung für das eigene System zu empfinden.“ Und Paul Achleitner, ehemals Investmentbanker bei Goldman Sachs und heute Finanzvorstand der Allianz, versteht die Branche nicht mehr. Einige führende Banker hätten „die tiefe Skepsis der Politik und der Gesellschaft zu spät wahrgenommen“, sagt er im Interview mit der „Welt“ und: „Manche Investmentbanker leben in ihrer eigenen Welt.“
 
 Gut – vordergründig sieht es so aus: Politik und Gesellschaft stehen geschlossen auf der einen Seite, gierige Finanzjongleure stehen geschlossen auf der anderen Seite. Es brodelt in allen westlichen Gesellschaften, und immer mehr Menschen stellen inzwischen ganz offen die Systemfrage. Diese Menschen begreifen aber nicht, dass nicht das System schlecht ist, sondern das Verhalten einzelner Gruppierungen. Es geht nicht um die Systemfrage – es geht um die Verhaltensfrage.
 
 Denn bei all den inzwischen sehr emotional geführten Schlagabtäuschen dürfen wir eines nicht vergessen:
 
 ï‚§	Der Kommunismus und der Sozialismus sind im Kern schlecht.
 
 	Der Kapitalismus ist im Kern gut – nur in seiner ungezügelten Form ist er zutiefst zerstörerisch. Deshalb muss er so schnell wie möglich von staatlicher Seite an die kurze Leine genommen werden. Nicht in der FREIEN Marktwirtschaft liegt das Heil, sondern in der SOZIALEN Marktwirtschaft.
 
 Die Politik ist hier natürlich auch ein bisschen heuchlerisch. Die ganzen Rettungsschirme, die die westlichen Politiker zur Rettung angeschlagener Institutionen aufgespannt haben (allein die Bundesregierung hat 480 Mrd Euro zur Verfügung gestellt, die allerdings erst nach der NRW-Landtagswahl auf den deutschen Steuerzahler zukommen), verfolgten natürlich auch ein Ziel: Diese Steuermilliarden wurden ganz wesentlich nur deshalb verbraten, um die deutschen Banken für den Kampf um neue Marktanteile fit zu machen.
 
 Gruß,
 R.
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     | Rubenstein  
 31.01.2010, 16:44
 
 @ Rubenstein
 | Es brodelt überall | 
    
     | Super-Artikel:
 http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,675069,00.html
 
 Was nun die Geschicke Deutschlands betrifft, könnte ich mir folgendes Szenario vorstellen:
 
 Die Partei „Die Linke“ hat spätestens seit dem spektakulären Untergang der SPD bei der letzten Bundestagswahl begriffen, dass eine Partei, die die CDU kopiert, sich selbst überflüssig macht – also weg damit. Denn es gibt keinen Bedarf für eine zweite CDU.
 
 Übertragen auf die Partei „Die Linke“, in der schon seit längerem über den zukünftigen Kurs der Partei diskutiert wird, heißt das: Wenn sich die Partei jetzt der SPD anbiedert, faule Kompromisse eingeht und der SPD schlimmstenfalls auch noch ähnlich wird, dann wird der Wähler die Partei „Die Linke“ mit absoluter Gewissheit abstrafen. Denn es gibt keinen Bedarf für eine zweite SPD.
 
 Okay, begriffen. „Die Linke“ ist und bleibt also die einzige Partei, die es strikt ablehnt, in der schwarz-rot-grün-gelben neoliberalen Einheitssuppe mitzuschwimmen. Mit anderen Worten: Sie wird für immer mehr Menschen zur attraktiven bzw. zur einzigen Alternative.
 
 Jetzt versetzen wir uns mal in die Welt der US-amerikanischen Eliten. Wir erinnern uns an ein Wort von Präsident Truman aus dem März 1947: „Die ganze Welt sollte das amerikanische System übernehmen, denn das amerikanische System kann nur überleben, wenn es das System der ganzen Welt ist.“
 
 Damals haben es wahrscheinlich nur die wenigsten begriffen – heute wissen vermutlich mehr Menschen, was Präsident Truman damals meinte: Unerbittliche Unterordnung unter die amerikanischen Spielregeln.
 
 Okay, eigentlich kein Problem, weil die Bundesrepublik Deutschland – historisch begründet – ohnehin ein Land mit eingeschränkter Souveränität ist. Die Mainstream-Presse funktioniert, die Masse wird blöd gehalten, und die Geschichte hat eh gezeigt, dass Mehrheiten in Deutschland bei wirtschaftlicher Not eher nach rechts als nach links gehen.
 
 Was aber, wenn die Chefstrategen in den USA jetzt wirklich Angst davor haben, dass die Weltwirtschaftskrise (und ich sage es noch mal: Die Krise hat noch gar nicht richtig angefangen – egal was die Medien erzählen. Die Weltwirtschaftskrise wird mindestens bis zum Jahr 2013 währen) zu einem dramatischen Linksruck in Deutschland führen wird?
 
 Nun, sie werden genau das tun, was sie seinerzeit (70er, 80er Jahre) in Italien getan haben, als sich ein Mitte-Links-Bündnis abzeichnete [Democrazia Cristiana (Aldo Moro) und Kommunisten (Enrico Berlinguer)]: Sie werden mittels ihrer Geheimdienste die Spannungen in der Gesellschaft künstlich anheizen und anschießend die Linkskräfte als die Verantwortlichen für das Chaos diskreditieren. Damit soll im Volk eine breite Zustimmung für die angeblich Ruhe und Ordnung garantierenden Mitte-Rechts-Kräfte hervorgerufen werden.
 
 Was genau passieren wird, weiß ich natürlich auch nicht. Aber mit Sicherheit werden die USA den Linken mit nicht-orthodoxen Angriffen entgegentreten.
 
 Gruß,
 R.
 | 
                
     | Rubenstein  
 31.01.2010, 19:26
 
 @ Rubenstein
 | Es brodelt überall | 
    
     | Nachfolgend bringe ich mal einen für dieses Forum etwas atypischen Link. Es geht um ein Interview mit zwei US-amerikanischen Schriftstellern, das der SPIEGEL geführt hat:
 http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,674061,00.html
 
 Eine Passage möchte ich besonders hervorheben:
 
 „Zwei Entwicklungen hat es in den vergangenen zehn Jahren in den USA gegeben: eine enorme Militarisierung sowie eine Ausdehnung des Finanzsektors - er hat 40 Prozent der Unternehmensgewinne erwirtschaftet -, und die Folge war eine allgemein spürbare Ohnmacht jedes Einzelnen angesichts der Tatsache, dass das System mächtiger ist als jeder, der es zu regulieren versucht, der Kapitalismus also mächtiger erscheint als jede Regierung. Unser Leben wird von Mechanismen und Institutionen bestimmt, die wir weder kennen noch durchschauen. Ein Zentralbanker verändert einen Dezimalpunkt bei den Zinsen, und am Ende verliert jemand seinen Job. Das alles war deutlich zu spüren.“
 
 Der Mann sagt also genau das, was wir längst als das eigentliche Problem erkannt haben. Und deshalb dürfte es ziemlich schwierig werden, die Auswüchse des Turbokapitalismus mit normalen politischen Mitteln zu bändigen. Der Mann sagt nämlich, dass die USA exakt nur zwei Dinge produzieren: Waffen und Schrottpapiere.
 
 Gruß,
 R.
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     | Rubenstein  
 01.02.2010, 16:24
 
 @ Rubenstein
 | Es brodelt überall | 
    
     | Hallo zusammen,
 einen interessanten Schlagabtausch zwischen Sahra Wagenknecht und Jürgen Koppelin, dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Mövenpick-Partei, bot uns „Studio Friedman“ am vergangenen Donnerstag (28.01.2010). Wie gut, dass es youtube gibt: Jeder, der diese sensationelle Sendung verpasst hat, kann sie sich jetzt bei youtube ansehen.
 
 Warum sensationell? Sensationell deshalb, weil ausgerechnet Michel Friedman, Mitglied der saarländischen CDU und klammheimlicher Oskar-Lafontaine-Fan, zum ersten Mal offen Partei ergreift für die linke Mehrheit in Deutschland.
 
 Während der Vertreter der Schwarz-Geld-Koalition hochnotpeinliche Wissenslücken erkennen lässt, brilliert Frau Wagenknecht durch wirtschaftspolitische Kompetenz:
 
 http://www.youtube.com/watch?v=nAGUq0MDjBs
 
 http://www.youtube.com/watch?v=D5lMBWJzSVM
 
 http://www.youtube.com/watch?v=EZNpj_D6D5c
 
 http://www.youtube.com/watch?v=Aj9awyQz8Ac
 
 Ich erkenne Michel Friedman wirklich nicht wieder.
 
 Gruß,
 R.
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