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Hidden21(R)

10.05.2010, 20:39
 

Nachwirkungen des gestrigen Big Spendings (sonstige Themen)

Heute sind wirklich alle Medien davon voll, was gestern in Brüssel beschlossen wurde. Am interessantesten und aufschlussreichsten finde ich nicht die üblichen gefärbten Mainstream-Artikel und -Kommentare, sondern die Leserkommentare.

Meinen Favoriten fand ich bei MMNews. Ein Leser namens Schnitter hat als erster auf diesen Beitrag reagiert: Weimar2: Kein Volk, kein Reich, kein Euro

Und hier sein Kommentar:
"Wow! Das was gestern geschehen ist, muß man wirklich ersteinmal verdauen. Ich denke, es wird noch einige Tage dauern, bis man diese Zäsur nüchtern bewerten kann.

Ich fasse es einmal aus meiner jetzigen Sicht zusammen:

1. Das Treffen der EU-Regierungschefs vom Freitag abend: Ich bin überzeugt, daß Merkel vollkommen überrascht und auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Unsere Kanzlern dachte sich, sie würde mit dem abgesegneten GR-Paket nach Brüssel reisen und das wars. Stattdessen wurde sie von Sarkozy mit der Eurotransferunion vollkommen überrumpelt. Sarkozy hat sich praktisch vollständig mit seinen Vorstellungen durchgesetzt; Merkel (und auch Trichet) wurden buchstäblich kaltgestellt. Das Handelsblatt führt das auch entsprechend aus. Dazu paßt auch, daß Sarkozy und Berlusconi beim Krisentreffen dabei waren und sich Merkel nach Rußland absetzte. Auch der plötzliche Schwächeanfall Schäubles paßt ins Konzept. Sarko fühlt sich vermutlich jetzt als Kaiser Europas und Merkel macht gute Miene zum bösen Spiel.

2. Die Rettung selbst: Daß etwas unternommen werden mußte war irgendwo schon klar. Die Spreads für portugiesische Staatsanleihen waren auf 350 Basispunkte gegenüber den BUNDS gestiegen. Kurz bevor GR pleite ging war das Verhältnis ähnlich. Nun monetarisiert die EZB also ebenfalls Staatsanleihen. Man könnte einwenden, das sei nichts verwerfliches (die FED und die BoE) machens ja auch. Aber stellen wir diese Thematik mal beiseite: Der eigentliche Übermegahammer ist, daß der IWF mit 250 Mrd. dabei ist. Vor nur drei Monaten wehrte sich Trichet mit Händen und Füßen den IWF in GR reinzulassen. Nun bestimmt der IWF maßgeblich die Geldpolitik der EZB mit. Der Euro wird somit praktisch zu einer Dritte-Welt-Währung degradiert. Vor zwei Jahren heulte man auf, daß der IWF überhaupt in Euro drinnen ist (Ungarn, Island), jetzt fuchtelt er in der Eurozone selbst rum. Es wäre doch sicher möglich gewesen, daß die Eurostaaten selbst diese restlichen 250 Mrd. aufbringen. Nun befindet sich der Euro vollends in den Händen der angloamerikanischen Hochfinanz.

3. Die Auswirkungen des Putsches von Brüssel: Ich denke, so könnte man das auch nennen. Die USA haben sich durchgesetzt: Der Euro wurde gestern als mögliche Weltreservewährung abserviert. China wird kaum mehr an Währungsreserven in Euro interessiert sein, ebensowenig dürfte die Gemeinschaftswährung eine Alternative für Ölstaaten sein. Kurzfristig dürfte allerdings wieder "Ruhe im Karton" sein, so wie es unser Innenminister de Maiziere heute ausgedrückt sein. Die Börsen sind regelrecht begeistert von soviel Liquidität, sieht man vor allem an den Bankwerten in Europa. Politisch betrachtet geht das ganze Gerangel jetzt aber richtig los: Auch wenn Merkel heute sagt, es hätte keine Alternative gegeben. Merkel wurde am Freitag in Europa praktisch politisch entmündigt. Da wirds demnächst in der Union ordentlich krachen."

Und hier der schönste Welt-Online-Kommentar auf diesen Beitrag: Wie geht es nun in der Eurozone weiter?: "Nach dem Regenschirm ist vor dem Regenschirm". Köstlich, köstlich :-D .

Aus meinem Privatarchiv (ganzseitige Anzeige in der Welt am Sonntag im Jahre 1998!): Manfred Brunner, damaliger Vorsitzender des Bundes Freier Bürger und Initiator der Aktion "Rettet die D-Mark" ;-) :

"Um die Wahlen 1998 zu verlieren, muß die CDU/CSU zweierlei tun: Kohl wieder aufstellen - und die Deutsche Mark beerdigen. Wer stoppt den Wahnsinn? Ein offenes Wort an alle Deutschen."

"Die Einführung einer europäischen Währung", so der damalige Bundesbankpräsident, Karl Otto Pöhl, "ist nur vergleichbar mit der Währungsunion 1948". Pöhl bezweifelte, daß die Deutschen bereit seien, sich noch einmal auf ein solches Risiko einzulassen. Eine dramatische Warnung, nachzulesen im Spiegel Nr. 26/1988.

Jetzt steht unmittelbar bevor, was damals fast unvorstellbar war: Bereits am 1. Januar 1999 soll die D-Mark verschwinden - für immer. Steht uns eine Wüährungsreform bevor? Ja, wenn damit das Ende aller Sicherheit gemeint ist. Nein, wenn jemand glaubt, alles würde so woe 1923 oder 1948 ablaufen. Währungsreformen ersetzen schlechtes durch gutes Geld, diesmal wäre es umgekehrt.

Die katastrophalen Folgen sind absehbar:

(1) Mit dem Euro kommt höhere Inflation. Jedes Prozent mehr an Euroinflation wird das deutsche Geldvermögen um 50 Milliarden Mark (pro Jahr!) entwerten. ... Fakt ist: kein seriöser Experte glaubt wirklich, der Euro könne so stabil wie die Mark sein.

(2) Mit dem Euro steigen die Zahlungen an das Ausland. Weil in Südeuropa die Produktivität weit unter der deutschen liegt und weil diese Länder schon in der Vergangenheit immer wieder abwerten mussten, ist eine europäische Währung mit einer einheitlichen Geld- und Zinspolitik eigentlich gar nicht möglich. Wird sie trotzdem auf Biegen und Brechen durchgesetzt, [b]dann kommt es zu einer Wirtschaftskrise in Südeuropa, zur Abwanderung von Arbeitskräften und zu verstärktem Lohndruck in Deutschland. Gleichzeitig werden zusätzliche Transferzahlungen an das europäische Ausland notwendig. [/b]

(3) Prof. Borchert, Münsteraner Geldtheoretiker, verriet der SZ am 1.3.1997: "Der Euro kostet die Deutschen so viel wie die Wiedervereinigung!" das wären 150 bis 200 Milliarden Mark im Jahr. Damit wird jede echte Steuersenkung in Deutschland auf lange Zeit undruchführbar. Bonn müsste sich entweder noch mehr verschulden oder die Steuern vielleicht noch mehr erhöhen (Anmerkung: Beides ist massiv geschehen) - und das würde die Wirtschaft in den Ruin treiben. Borchert riet der Bundesregierung dringend, den Menschen von vornherein reinen Wein einzuschenken."

Noch diese Anmerkung: In besagten Jahren der Anzeigenkampagne wurde Manfred Brunner in die populistische und rechte Ecke gesteckt (siehe auch: Junge wählen rechts - gemeinsam mit Jörg Haider, Frey oder Schönhuber. Zitat SPIEGEL: "In der Sache ist Brunner ("unsere Identität ist rechtsbürgerlich" ) von der Konkurrenz nicht weit entfernt. Er geht mit ähnlichen Parolen wie die Republikaner auf Stimmenfang - gegen "die Herrschenden" und den Euro, für "Inländerfreundlichkeit". "

So ist das: Wer schon früher sah, was kommt, und sich für das Rechte (im Sinne Richtige) einsetze, der wurde gerufmordet. Denkt alle daran, wer euch reingelegt hat: Jede Regierung, jeder etablierte Politiker, die Systemmedien. Und von mir aus auch die dahinter agierenden Kräfte der angloamerikanischen Hochfinanz. Es ist gut, zum richtigen Zeitpunkt diese Dokumente wieder in Erinnerung zu rufen.

Grüße
Hidden21

Schadrach(R)

11.05.2010, 16:28

@ Hidden21

Nachwirkungen des gestrigen Big Spendings

� Hallo Hidden, rubenstein und Johannes,
diesen sehr interessanten Artikel fand ich bei http://www.wahrheiten.org/blog/2010/05/11/blindes-...in-die-obrigkeit-lemminge-bereit-zum-untergang/ und ich finde er ist sehr lesenswert

so meint Schadrach

Rubenstein(R)

11.05.2010, 20:00

@ Schadrach

Nachwirkungen des gestrigen Big Spendings

Hallo Schadrach,

die Aussagen dieses Artikels sind nicht von der Hand zu weisen, dennoch glaube ich, dass Gesellschaften lernfähig sind.

Gerne erinnere ich mich an die frühen 80er Jahre, als sich gerade die grün-alternative Bewegung formierte. Das waren damals überwiegend ziemlich kaputte Gestalten. Demzufolge galten sie dem Gros der Bevölkerung als Wahnsinnige, und die Industrie hatte relativ leichtes Spiel, sie wegen ihrer gnadenlos ökologischen Ausrichtung in die extremistische Ecke zu stellen. Heute, dreißig Jahre später, haben sich die Grünen gesellschaftlich etabliert, verbringen viel Zeit bei ihren Vermögensberatern, und das gesellschaftliche Klima hat sich dahingehend gewandelt, dass auch alle übrigen Parteien ohne ökologische Positionen in ihren Parteiprogrammen nicht mehr auskommen.

Du kannst diese Entwicklung eins zu eins auf aktuelle Positionen der Partei DIE LINKE übertragen. Die linken Forderungen nach Vergesellschaftung der Privatbanken, des Bildungswesens, des Gesundheitswesen, der Energiewirtschaft oder nach strikter Regulierung des total verrückt gewordenen Finanzkapitalismus wurde seitens der Medien lange Zeit in die extremistische Ecke gestellt, aber aufgrund aktueller schmerzhafter Erfahrungen erkennen täglich mehr Menschen, dass nicht die Linken verrückt sind, sondern dass sie von jenen ins Unglück gestürzt wurden, die ihnen über viele Jahre hinweg verkündet haben, das Heil läge in mehr Liberalisierung, Deregulierung und Privatisierung.

Natürlich haben auch die Linken aktuell viele Wahnsinnige in ihren Reihen wie früher die Grünen: Forderungen wie die nach Abschaffung von Gerichten oder Geheimdiensten kann man umgehend als vollkommen bekloppt abtun, aber dass die Akteure auf den internationalen Finanzbühnen strikten Regeln unterworfen werden müssen, haben inzwischen auch die Vertreter aller anderen Parteien begriffen. Dass jemand, der mit Hunderten von Milliarden gegen Währungen zockt und damit ganze Volkswirtschaften an den Rand des Zusammenbruchs führt, hinter Schloss und Riegel gehört, ist heute nicht mehr nur eine Forderung der Linken. Es ist eine Erkenntnis, zu der täglich immer mehr Menschen kommen. Und spätestens in zehn Jahren, wenn die Partei DIE LINKE auch im Westen Volkspartei geworden ist, wird die Politik das Treiben der Finanzhaie, der Cash-Jongleure und der Private-Equity-Piraten vollkommen in den Griff bekommen haben.

Gruß,
R.

PS: Sahranka ist heute Abend um 21.45 Uhr bei Maischberger (ARD)

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