| Rubenstein  
 31.05.2010, 17:51
   | Tigerjahr 2010 (sonstige Themen) | 
    
     | Hallo zusammen,
 Tigerjahre gelten traditionsgemäß als Überraschungsjahre.
 
 Auch dieses Tigerjahr macht seinem Namen bislang alle Ehre:
 
 10. April: Tod eines Großteils der polnischen Elite durch Flugzeugabsturz
 12. April: Der Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull legt für eine Woche den europäischen Luftverkehr lahm
 20. April: Im Golf von Mexiko ereignet sich die wahrscheinlich größte Umweltkatastrophe aller Zeiten
 29. Mai: Das Wunder von Oslo. Seit zwei Tagen sind wir alle LENA-stheniker
 31. Mai: Bundespräsident Köhler tritt überraschend zurück.
 
 Hab ich was vergessen?
 
 Gruß,
 R.
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     | Rubenstein  
 31.05.2010, 19:56
 
 @ Rubenstein
 | Tigerjahr 2010 - heutiger Flottillen-Zwischenfall | 
    
     | Hallo zusammen,
 angesichts der üblichen anti-israelischen Berichterstattung europäischer Medien über den heutigen Flottillen-Zwischenfall verspürt man das Bedürfnis, auch mal andere Positionen zu lesen. Nachfolgend zwei Beiträge aus dem heutigen Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin.
 
 Gruß
 R.
 
 PS: Als äußerst gefährlich schätze ich die Demonstrationen in der Türkei ein. Wie ihr wisst, hat die Regierung Erdogan diese Demonstrationen nicht verboten. Ich frage mich, wie lange sich das türkische Militär noch zurückhalten will. Wenn das Militär jetzt nicht putscht, sehe ich für die Zukunft der Türkei schwarz.
 
 
 Zur Konfrontation der israelischen Marine mit der Gaza-Flottille
 _____________________________________________________
 Israelische Marineeinheiten haben heute am frühen Morgen sechs Schiffe abgefangen, die versuchten die Seeblockade des Gaza-Streifens zu durchbrechen. Dies geschah nach zahlreichen Warnungen Israels und der israelischen Marine vor der Aktion. Die israelische Marine rief die Schiffe dazu auf, ihren Kurs in Richtung Ashdod zu ändern, wo sie ihre Hilfsladungen entladen könnten, die dann nach Sicherheitsprüfungen über Land weiter transportiert werden würden.
 
 Während des Abfangens der Schiffe griffen die Demonstranten an Bord die Einsatzkräfte der israelischen Marine mit scharfer Munition und Waffen wie Messern und Knüppeln an. Eines der benutzten Gewehre war zuvor einem israelischen Soldaten entrissen worden. Die Demonstranten hatten ihre Waffen ganz klar für diesen bestimmten Zweck bereitgehalten.
 
 Infolge dieser lebensbedrohlichen und gewalttätigen Handlungen setzten die Marinetruppen Mittel zur Krawallzerstreuung ein, einschließlich scharfer Munition.
 
 Laut ersten Berichten resultierten die Vorgänge im Tod von mehr als zehn Demonstranten und zahlreichen Verletzten; außerdem wurden mehr als vier Marinesoldaten verletzt, von Schusswaffen und verschiedenen anderen Waffen. Zwei der Soldaten sind mittelschwer verletzt, die übrigen trugen leichte Verletzungen davon. Alle Verwundeten, Israelis und Ausländer, werden derzeit per Hubschrauber in israelische Krankenhäuser gebracht.
 
 Israelische Truppen vor Ort berichteten, dass einige der Beteiligten an Bord der Schiffe offensichtlich planten, die Soldaten zu lynchen.
 
 Die Vorgänge auf See dauern an, und die Informationen werden sobald wie möglich aktualisiert. Israels Marinekommandant, Vizeadmiral Eliezer Marom, überwacht die Vorgänge.
 
 In den nächsten Stunden werden die Schiffe in den Hafen von Ashdod umgeleitet werden, wo israelische Marineeinheiten Sicherheitschecks durchführen werden, um die Passagiere der Schiffe und ihre Ladung zu überprüfen. Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) teilen mit, dass dieser Vorgang zur Stunde vonstatten geht und weitere Details so bald wie möglich bekannt gegeben werden.
 
 Diese Operation der israelischen Marine wurde auf Befehl der politischen Führung hin durchgeführt, um die Flottille vom Erreichen des Gaza-Streifens und der Brechung der Seeblockade abzuhalten.
 
 Das Abfangen der Flottille folgte auf unzählige Warnungen, die den Organisatoren übermittelt worden waren, bevor die Flottille in See stach und Kurs auf den Gaza-Streifen nahm. Bei diesen Warnungen wurde den Organisatoren klargemacht, dass sie den Hafen von Ashdod anlaufen und dort ihre Ladung löschen könnten, um sie nach Sicherheitschecks auf geregelte Weise in den Gaza-Streifen zu überführen. Nachdem sie sich geweigert hatten, zu kooperieren und den Hafen anzusteuern, wurde beschlossen, ihre Schiffe zu entern und nach Ashdod zu leiten.
 
 Die Einsatzkräfte der israelischen Marine wurden mit schwerer Gewalt konfrontiert, einschließlich des Einsatzes von Waffen, die zuvor bereitgehalten worden waren, um sie anzugreifen und zu verletzen. Die Soldaten haben unter Einhaltung der operationellen Befehle gehandelt und alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um Gewalt zu verhindern, aber vergeblich.
 
 Unter dem folgenden Link gibt es Filmaufnahmen der Konfrontation: http://www.mfa.gov.il/MFA/Government/Communiques/2010/Israel_Navy_warns_flotilla_31-May-2010.htm
 
 (Israelische Verteidigungsstreitkräfte, 31.05.10)
 
 
 Stellungnahme von Verteidigungsminister Ehud Barak
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 Israels Verteidigungsminister Ehud Barak hat sich heute auf einer Pressekonferenz, an der auch Generalstabschef Gabi Ashkenazi und der Kommandant der israelischen Marine, Eliezer Marom, teilnahmen, zu der Einnahme der Gaza-Flottille durch die israelische Marine geäußert.
 
 „In der Nacht haben Einheiten der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) die Kontrolle über die Flottille übernommen, die versuchte, trotz der Blockade an die Küste Gazas zu gelangen. Das engere Kabinett, der Ministerpräsident und ich hatten die Armee angewiesen, die Operation durchzuführen.
 
 Auf einem der sechs Schiffe übten die Passagiere gewaltsamen Widerstand. Wir bringen unser Bedauern über die Verwundeten zum Ausdruck. Die Verantwortung dafür liegt jedoch voll und ganz bei den Organisatoren der Flottille und jenen der Teilnehmer, die die Gewaltaktion einleiteten.
 
 Der Staat Israel hat sich, noch bevor die Flottille in See stach und auch während ihrer Fahrt, an die Organisatoren gewandt und sie dazu aufgerufen, den Hafen Ashdod anzulaufen und ihre für Gaza bestimmte Hilfsladung nach einem Sicherheitscheck weiter zu transferieren. All jene Aufrufe wurden jedoch vor der Fahrt und auch währenddessen negativ beantwortet.
 
 Beim Entern eines der Schiffe wurden die Soldaten angegriffen; einige von ihnen wurden infolge der physischen Gewalt von Seiten der Demonstranten verletzt. Ich kenne diese Art von Aktionen und wie sie sich entwickeln können; ich kenne die Einheiten, die operierten, und ihre Kommandanten; die Rede ist von unseren besten Leuten.
 
 Im Laufe des Geschehens sahen sich die Soldaten angesichts der ihnen drohenden Lebensgefahr, Mittel zur Zerstreuung der Demonstranten einzusetzen und auch scharfe Munition. Im Ergebnis wurden ersten Berichten zufolge zehn Teilnehmer der Flottille getötet und andere verletzt. Darüber hinaus wurden mehr als zehn Marinesoldaten verwundet, teils durch Schusswaffen, teils durch andere Waffen. Alle Verwundeten wurden in Krankenhäuser gebracht.
 
 Ich habe mit dem Verteidigungsminister, dem Außenminister und dem Botschafter der Türkei gesprochen; wir schätzen kontinuierlich die Lage ein.
 
 Vom Generalstabschef und dem Sicherheitsapparat bekomme ich Berichte, ich habe einige Male mit dem Ministerpräsidenten, dem Präsidenten, dem stellvertretenden Ministerpräsidenten, dem Außenminister und dem Minister für innere Sicherheit gesprochen.
 
 In Gaza herrscht kein Hunger und keine humanitäre Krise; das Gebiet wird von der Hamas beherrscht, einer Terrororganisation, die ständig an Stärke gewinnt  durch Waffen und Raketen, die darauf abzielen, Israel zu treffen, und Israel schon in der Vergangenheit getroffen haben. Sie hält unter Verletzung jeglicher internationaler Konventionen einen israelischen Soldaten gefangen. Insofern hat Israel das natürliche Recht, jeden Gegenstand zu prüfen, der nach Gaza gelangt.
 
 Die gesamte Flottille ist eine politische und mediale Provokation von Seiten antiisraelischer Elemente; die IHH, die Organisation, die hinter diesem Schiff steht, das wild wurde, ist eine gewalttätige und extremistische Organisation, die unter dem Deckmantel humanitärer Aktionen Terrororganisationen unterstützt und auch nicht das Geringste mit humanitärer Hilfe zu schaffen hat.
 
 Dies ist eine Zeit für Verantwortung, und ich rufe alle Führer der israelischen, palästinensischen, arabischen und internationalen Öffentlichkeit dazu auf, zurückhaltend und durchdacht zu agieren und nicht eine anarchistische Organisation und extremistische Elemente, deren Ziel die Störung der öffentlichen Ordnung ist, den bedauerlichen Vorfall für Gewalt missbrauchen zu lassen.
 
 Wie sich die Auseinandersetzungen auch immer gestalten werden – Israel wird weiter entschlossen seine Souveränität, seine Sicherheit, sein Recht auf Selbstverteidigung  und seine Bürger schützen, an jedem Ort, zu jeder Zeit und auf jede Art und Weise, die erforderlich wird.
 
 Die Verantwortung für die Lage im Gaza-Streifen liegt voll und ganz bei der Terrorherrschaft der Hamas. Die Freilassung Gilad Shalits und die sofortige Beendigung aller Terroraktivitäten sind die Bedingungen für jede Änderung der bestehenden Realität.
 
 Israel bringt stets seinen Friedenswillen zum Ausdruck, unsere Hand bleibt auch weiterhin jedem zum Frieden ausgestreckt, der dies wünscht.
 
 Ich rufe die Führer der arabischen Staaten und die Führung der Palästinenser dazu auf, den heutigen Vorfällen nicht zu gestatten, unsere Meinung von der Hauptsache abzulenken und nicht den diplomatischen Fortschritt zu verpassen, der mit der Aufnahme von Annäherungsgesprächen erzielt worden ist, und zum Verhandlungstisch zurückzukehren, zu direkten Gesprächen zum Wohle der Zukunft der gesamten Region.“
 
 (Außenministerium des Staates Israel, 31.05.10)
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     | Rubenstein  
 31.05.2010, 20:11
 
 @ Rubenstein
 | Heutiger Flottillen-Zwischenfall - noch eine Stellungnahme | 
    
     | Auch Israels stellvertretender Außenminister, Danny Ayalon, hat sich heute auf einer Pressekonferenz zu der Einnahme der Gaza-Flottille durch die israelische Marine geäußert.
 (Quelle: Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin):
 
 „Ich möchte an diesem Morgen mitteilen, dass die Armada von Hass und Gewalt zur Unterstützung der Terrororganisation Hamas eine vorsätzliche und ungeheuerliche Provokation war. Die Organisatoren sind bestens bekannt für ihre Beziehungen zum Globalen Jihad, zu Al-Qaida und zur Hamas. Sie haben eine Geschichte von Waffenschmuggel und tödlichem Terror. An Bord des Schiffes fanden wir Waffen, die im Voraus bereitlagen und gegen unsere Soldaten zum Einsatz kamen. Die Absicht der Organisatoren war gewaltsam, ihre Methode war gewaltsam und – leider – waren die Resultate gewaltsam.
 
 Israel bedauert jeden Verlust von Menschenleben und hat alles dafür getan, diesen Ausgang zu vermeiden. Wir haben die Organisatoren und alle, die mit ihnen verbunden waren, über diplomatische Kanale und alle andere möglichen Wege wiederholt dazu aufgerufen, diese Provokation zu beenden.
 
 Die sog. humanitäre Hilfe diente nicht humanitären Zwecken. Wäre sie für einen humanitären Zweck bestimmt gewesen, hätten sie unser Angebot angenommen, alle humanitären Güter durch die passenden Kanäle zu liefern, die täglich in Betrieb sind, da wir sicherstellen, dass es keinen Engpass an humanitärem Bedarf in Gaza gibt. Auf täglicher Basis tun wir dies. Wir baten sie darum, dies durch die angemessenen Kanäle zu schicken, seien es die UNO, das Rote Kreuz, unsere Leute, aber vergeblich.
 
 Sie sagten, es handele sich um eine humanitäre Kampagne, aber tatsächlich sagten sie wiederholt, dass es ihre Absicht und ihr Ziel sei, die Blockade, die Seeblockade Gazas zu durchbrechen. Die Seeblockade Gazas ist absolut legal und durch den Terror, den die Hamas in Gaza betreibt, gerechtfertigt. Diesen Schiffen die illegale Einreise nach Gaza zu gestatten, hätte einen Korridor für den Schmuggel von Waffen und Terroristen nach Gaza geschaffen, mit dem Ergebnis, dem unvermeidlichen Ergebnis vieler tausender toter Zivilisten und Gewalt in der gesamten Region.
 
 Nachdem die wiederholten Aufrufe nicht von den Organisatoren beherzigt worden waren, teilten wir ihnen mit, dass ihnen ein Durchbrechen der Blockade nicht gestattet werde, wozu wir gemäß dem Seerecht berechtigt sind. Leider befolgten auch die Organisatoren auf jenem Schiff nicht die Aufrufe unserer Soldaten heute Morgen, ihnen friedlich zu folgen und diesen Vorgang zu einem Abschluss, einem friedlichen Abschluss zu bringen.
 
 Kein souveräner Staat würde solche Gewalt gegen seine Zivilbevölkerung zulassen, gegen seine Souveränität, gegen das internationale Recht. Und wir in Israel rufen heute alle relevanten Parteien und alle relevanten Staaten dazu auf, gemeinsam auf eine Beruhigung der Lage hinzuarbeiten.“
 
 (Außenministerium des Staates Israel, 31.05.10)
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     | Zitrone  
 
  
 31.05.2010, 20:29
 
 @ Rubenstein
 | Heutiger Flottillen-Zwischenfall - noch eine Stellungnahme | 
    
     | Hallo R.,
 insbesondere die Türkei erscheint mir ein redlicher Zeuge dieses Vorgangs zu sein, da ihr humaner Umgang mit Minderheiten im eigenen Land allseits bekannt ist.
 
 Sie schlachten schließlich seit Jahrzehnten kurdische Frauen und Männer ab:
 
 Seit 1979 werden regelmäßig Razzien des Militärs in den kurdischen Dörfern durchgeführt. Seit August 1984 führt die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), in der Bundesrepublik mittlerweile verboten, einen Guerillakrieg gegen militärische und zivile staatliche Einrichtungen, aber auch gegen Kurden, die der Zusammenarbeit mit dem Staat bezichtigt werden. Dieser Aufstand wird von der türkischen Regierung nicht mit politischen Mitteln unter Einbeziehung der politisch arbeitenden kurdischen Opposition geführt, sondern mit brutalem militärischen Einsatz, der keine Rücksicht auf die Zivilbevölkerung nimmt. Dem Bericht einer Untersuchungskommission des türkischen Parlamentes von 1998 zufolge wurden insgesamt 3.428 Dörfer zerstört und drei Millionen Kurden zu Flüchtlingen. Allein das kurdische Siedlungszentrum in der Türkei Diyarbakir nahm ca. eine Million Flüchtlinge auf. 5.500 Zivilisten wurden in diesem brutalen Krieg getötet, 17.000 verletzt. 2.200 von 5.000 Schulen und 740 von 850 Gesundheitsstationen wurden geschlossen
 
 Welch ein humaner Staat doch die Türkei ist........!!
 
 Gruss
 z
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     | Rubenstein  
 31.05.2010, 21:11
 
 @ Zitrone
 | Heutiger Flottillen-Zwischenfall - noch eine Stellungnahme | 
    
     | Hallo Z.,
 diese Problematik importieren wir übrigens seit geraumer Zeit in unser geliebtes Vaterland.
 
 Was die politisch-korrekten deutschen Lügen-Medien verschweigen, was unseren Verfassungsschutz aber aufs Äußerste alarmiert hat, sind Vorgänge, die sich in jüngster Zeit in der sogenannten „Vorzeige-Moschee“ in Duisburg-Marxloh abspielen: Die türkischen „Grauen Wölfe“ (eine rassistische Nazi-Organisation) halten in dieser Moschee ihre wichtigsten „Events“ ab. Ungebremst wird auf deutschem Boden gegen Kurden, Juden und Christen gehetzt. Und alles mit dem klammheimlichen Segen Erdogans. Und kein deutscher Politiker, am wenigsten die Bundeskanzlerin, unternimmt etwas dagegen.
 
 Es braucht sich also niemand darüber zu wundern, wenn es in Deutschland eines Tages über Nacht zu mehreren tausend Toten gekommen ist.
 
 Wer noch immer nicht begreift, was auf unser heiliges Vaterland zukommt, der lese das letzte Buch von Udo Ulfkotte:
 
 http://www.amazon.de/Vorsicht-B%C3%BCrgerkrieg-lan...=UTF8&s=books&qid=1275333029&sr=8-1
 
 Gruß,
 R.
 | 
                
     | Rubenstein  
 31.05.2010, 21:43
 
 @ Rubenstein
 | Heutiger Flottillen-Zwischenfall - noch eine Stellungnahme | 
    
     | Fairerweise muss man sagen, dass es in Deutschland auch viele geistig gesunde Türken und Türkinnen gibt, die sich klar zu westlichen Werten bekennen und sich für ihre asozialen Landsleute regelrecht schämen:
 http://www.welt.de/politik/deutschland/article7846...Meldas-Leben-zwischen-Moschee-und-Minirock.html
 | 
                
     | Mica  
 01.06.2010, 08:54
 
 @ Rubenstein
 | heutiger Flottillen-Zwischenfall - übliche Berichterstattung? | 
    
     | � Hallo zusammen,�
 � angesichts der üblichen anti-israelischen Berichterstattung europäischer
 � Medien über den heutigen Flottillen-Zwischenfall verspürt man das
 � Bedürfnis, auch mal andere Positionen zu lesen. Nachfolgend zwei
 � Beiträge aus dem heutigen Newsletter der Israelischen Botschaft in
 � Berlin.
 �
 � Gruß
 � R.
 
 Hallo Rubenstein!
 
 Du siehst in den europäischen Medien eine vorwiegend anti-israelische Berichterstattung?
 
 Ich weiß nicht woher Du das nimmst.
 
 Gruß
 mica
 ---Wenn zwei Menschen immer die gleiche Meinung haben, ist einer von ihnen berflssig.
 | 
                
     | Johannes  
 
  
 01.06.2010, 13:00
 
 @ Mica
 | heutiger Flottillen-Zwischenfall - übliche Berichterstattung? | 
    
     | � Du siehst in den europäischen Medien eine vorwiegend anti-israelische� Berichterstattung?
 �
 � Ich weiß nicht woher Du das nimmst.
 
 
 
 
 Hallo Mica,
 
 spannende Frage.
  
 Rubenstein ist sehr pro Israel eingestellt, aber ich denke dennoch, daß er im Kern Recht hat. Das läßt sich aber nicht so einfach beweisen, da wir natürlich unsere Berichterstattung als neutral und ausgewogen betrachten (so ging es mir zumindest früher). Was ist aber neutral, was anti oder pro?
 
 Ich habe mir mal beim Spiegel eine typische Schlagzeile rausgesucht:
 
 > Attacke auf Gaza-Hilfskonvoi: Empörung über Israels tödlichen See-Angriff
 > SPIEGEL ONLINE - Politik - 31.05.2010
 >
 > Die Türkei fordert ein Uno-Sondertreffen, Palästinenserchef Abbas spricht
 > von einem "Verbrechen", Frankreichs Außenminister ist "hochgradig
 > schockiert": Israels Angriff auf eine Hilfsflotte für den Gaza-Streifen in
 > internationalen Gewässern ruft Entsetzen hervor. Bis zu 19 Menschen sollen
 > dabei getötet worden sein. (mehr... - bitte vollständigen Artikel dort lesen)
 
 Was wird in den Mittelpunkt gestellt? Wird im Aufhänger auf den quasi Kriegszustand Bezug genommen? Wird die Verantwortungslosigkeit erwähnt, Menschen in ein Kriegsgebiet zu schicken (mit dem Ziel, eine Kriegsblockade zu durchbrechen)? Oder steht nur Israels (zu erwartende !!) Antwort im Mittelpunkt?
 
 Der Kern sind für mich nicht die Toten. Es ist Krieg, und Tote sind (leider !!) zu erwarten. Kern ist für mich die politische Dimension: Es ging anscheinend nicht darum, den Menschen in Gaza zu helfen (die offiziellen Wege, von Israel mehrfach angeboten, wurden nicht genutzt), sondern es ging darum, Israel vorzuführen: Entweder als grausame Bestie (wie jetzt, wenn es wie erwartet reagiert) oder als Papiertiger (wenn es die Schiffe trotz Verbot durchläßt). Für dieses politische Ziel wurden Menschenleben billigend in Kauf genommen.
 
 Klar, Israel hätte anders reagieren können, dazu gibt es auch auf israel-freundlichen Seiten wie Debka Diskussionen. Das reicht dann von massivem Tränengaseinsatz über besser bewaffnete Soldaten (die Gewalt sei dadurch eskaliert, daß die israel. Soldaten zunächst zu leicht bewaffnet und dadurch angreifbar erschienen - mit einem martiarlischeren Auftreten hätte dies womöglich von vorneherein verhindert werden können) bis hin zu der Idee, Soldaten gar nicht mehr auf Schiffe zu schicken, die in gesperrtes Gebiet eindringen, sondern erst einen Warnschuß abzugeben und dann gleich scharf auf die eindringenden Schiffe zu schießen.
 
 Diese Überlegungen sind berechtigt, aber wenn diese Fragen bei uns auftauchen (z.B. Tränengas statt scharfe Waffen), dann immer vor dem Hintergrund, daß man mit dem Anliegen, Israels Verbot zu durchbrechen, symphatisiert.
 
 Israels Verbot (die Seeblockade) ist jedoch nicht aus reiner Willkür und Provokation entstanden, sondern Israel sieht sie als militärisch notwendig an für seine Sicherheit und letztendlich sein Überleben.
 
 Ist Dir aufgefallen, wo und wie Friedensaktivisten aktiv werden? (zumindest, soweit sie bei uns erwähnt werden) Sie legen sich z.B. vor isarelisches Militär und wollen deren Einsatz verhindern, aber nicht vor von Anschlägen bedrohte jüdische Einrichtungen. Warum nicht mal Raketenangriffe auf Israel und somit eine weitere Eskalation der Gewalt verhindern, indem man moralischen Druck auf die moslemischen Kämpfer ausübt? "Wer israel angreifen will, muß dazu erst uns erschießen".
 
 Nein, es wird nur andersherum gemacht. Und das prägt unser Bild. Es erscheint normal, gegen Israels Aktionen zu sein, aber daß der Teufelskreis der Gewalt auf beiden (!) Seiten durchbrochen werden könnte, wird nicht diskutiert. So wird, ohne direkt Stellung zu beziehen, doch ganz klar ein Bild vermittelt, daß es eine gute und eine böse Seite gibt.
 
 Wenn eine israelische Aktion ungerechtfertigt erscheint, dann wird dies groß thematisiert: Verbrechen gegen die Menschlichkeit, UNO, etc. - wann hast Du aber das letzte Mal gelesen, daß eigentlich jeder Raktenangriff auf Israel (der meist täglich stattfindet, ohne daß dies bei uns berichtet wird !) ein Kriegsverbrechen ist, da er sich gegen die Zivilbevölkerung richtet? Was unternimmt die UNO gegen diese kriegsverbrechen und diejenigen, die das direkt oder indirekt ermöglichen? Wo ist die Diskussion hierzu?
 
 Ich bin mir nahezu sicher, daß Du mir jetzt an vielen Punkten widersprechen wirst. Okay, aber das ist ja genau das, was ich meine: Ohne daß dies direkt so ausgesprochen wird, wird bei uns ein Bild vermittelt, das Partei ergreift. Es ist ja in Ordnung, Partei zu ergreifen, aber Partei zu ergreifen heißt eben, daß man nicht mehr neutral ist, sondern pro bzw. anti. Und das ist, was R. sagte.
 
 Viele Grüße
 
 Johannes
 
 
 
 
 �
 � Gruß
 � mica
 ---"Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen"
 | 
                
     | Burgwart  
 01.06.2010, 13:04
 
 @ Rubenstein
 | Tigerjahr 2010 - heutiger Flottillen-Zwischenfall | 
    
     | Danke für die Infos, Rubenstein.Wenn man sich nur an die deutschen MSM hält, wird man ja blöde.
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     | Rubenstein  
 01.06.2010, 19:35
 
 @ Johannes
 | heutiger Flottillen-Zwischenfall - übliche Berichterstattung? | 
    
     | Hallo Mica,hallo Johannes,
 
 natürlich könnte ich als Reaktion zu euren beiden Statements auf der Stelle einen ganzen Roman verfassen. Meine sehr knapp bemessene Zeit lässt dies unter der Woche leider nur selten zu, und auch an den Wochenenden habe ich nicht immer zu ausführlichen Stellungnahmen Zeit.
 
 Dennoch will ich ein paar Worte zu dem hier diskutierten Gegenstand verlieren.
 
 Ich weiß sehr genau, dass sehr viele Menschen zutiefst davon überzeugt sind, dass die europäischen Medien ein pro-israelisches Bild zeichnen. Aber ich kann beim besten Willen nicht erkennen, auf welche Fakten sich diese Annahme gründet. Vielleicht weil sich mittlerweile herumgesprochen hat, dass die alte CIA-Gründung Alex Springer Verlag ihren Mitarbeitern arbeitsvertraglich verbietet, sich USA- oder Israelfeindlich zu äußern? Kann sein. Aber reicht das schon? Warum verschweigt selbst der Axel Springer Verlag jene unabweisbaren Fakten, die ein völlig anderes Licht – nämlich ein sehr positives – auf Israel werfen?
 
 Warum schreibt der Axel Springer Verlag nicht, dass es sich bei dieser Flotte von acht Booten mit etwa 800 „Friedensaktivisten“ in Wirklichkeit um eine Flotte von Extremisten handelte? Das israelische Militär erhielt die Anweisung, die Flotte nicht durchzulassen und lud die Organisatoren ein, über 1000 Tonnen Hilfsgüter auf dem Landwege über Israel in den Gazastreifen zu liefern. Die Teilnehmer dieser „Solidaritätsaktion“ weigerten sich, ein Päckchen für den im Gazastreifen seit drei Jahren festgehaltenen Soldaten Gilad Shalit entgegenzunehmen.
 
 Das israelische Außenministerium veröffentlichte Fakten zur vermeintlichen „Versorgungsnot“ in Gaza. Was findet sich davon in der europäischen Presse?
 
 -	In den letzten 18 Monaten passierten über eine Million Tonnen humanitärer Güter die Grenze von Israel nach Gaza. Pro Kopf sind das fast 1.000 kg!
 -	Ein Fünftel der Bevölkerung im Gaza-Streifen verfügt über einen PC – mehr als in Portugal, Brasilien, Saudi-Arabien oder Russland.
 -	30 bewaffnete und maskierte Männer haben im Gaza-Streifen ein UNO-Sommerlager für Kinder überfallen. Die Terroristen überwältigten die Wachen und verwüsteten das Lager. Die Täter ließen drei Gewehrkugeln und einen Brief zurück, in dem sie mit der Ermordung von UNO-Mitarbeitern drohten, sollte die UN nicht alle Hilfsprogramme für Kinder in Gaza stoppen.
 -	In der vergangenen Woche wurden 5 Raketen und 4 Mörsergranaten von Gaza auf Israel abgeschossen. Seit Jahresanfang explodierten etwa 50 Raketen aus dem Gazastreifen in israelischem Territorium. Als Reaktion auf die Angriffe der Hamas schaltete die israelische Luftwaffe je einen Schmugglertunnel in Nord- und Süd-Gaza aus.
 -	Palästinensische Terrororganisationen missbrauchen neben Männern und Frauen auch Jugendliche und bereiten Kinder auf den Terror vor. Ein Eselskarren mit einer Bombe explodierte letzten Dienstag wenige Meter vom Sicherheitszaun entfernt.
 
 Dies sind nur ein paar klitzekleine Meldungen der letzten Woche, die in keiner europäischen Zeitung erwähnt werden. Warum wohl? Vielleicht weil es in dieser Welt ganz wesentlich um das „Three-letter-word“ geht?
 
 O.I.L.
 
 Gruß,
 R.
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     | Rubenstein  
 01.06.2010, 19:40
 
 @ Rubenstein
 | Stellungnahmen von Netanyahu und Peres | 
    
     | Nachfolgend eine Stellungnahme des Ministerpräsidenten sowie des Staatspräsidenten (Quelle: Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin):
 Netanyahu: Ein klarer Fall von Notwehr
 _____________________________________________________
 Israels Ministerpräsident Binyamin Netanyahu hat eine Stellungnahme zu der Übernahme der Flottille abgegeben, die in der Nacht zum Montag versucht hatte, die Seeblockade des Gaza-Streifens zu durchbrechen.
 
 „Letzte Nacht ereignete sich ein bedauerlicher Vorfall, bei dem Menschen getötet und verletzt wurden. Auch Soldaten der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL), die gezwungen waren ihr Leben zu verteidigen, wurden verletzt. Der Vorfall war das Ergebnis einer beabsichtigten Provokation von Elementen, die den Iran und seine terroristische Enklave, die Hamas im Gaza-Streifen, unterstützen. Diese Enklave, die Hamas, hat Tausende von Raketen auf den Staat Israel abgefeuert und häuft weitere Tausende an.
 
 Es handelt sich hier um einen klaren Fall der Selbstverteidigung. Israel kann das freie Einfließen von Waffen und Raketen in die Terrorbasis der Hamas in Gaza nicht zulassen. Es ist eine Terrorbasis, die vom Iran unterstützt wird; sie hat bereits Tausende von Raketen auf israelische Städte abgefeuert; sie versucht Tausende mehr zu schmuggeln, und daher muss Israel die Güter inspizieren, die in den Gaza-Streifen gelangen.
 
 Dies ist auch deswegen ein klarer Fall von Selbstverteidigung, weil unsere Soldaten bei der Überprüfung der Schiffe angegriffen wurden – sie wurden beinahe gelyncht. Sie wurden mit Knüppeln, Messern, womöglich mit scharfer Munition angegriffen; sie mussten sich verteidigen, sonst wären sie getötet worden. Israel wird nicht zulassen, dass seine Soldaten gelyncht werden, wie es auch kein anderes anständiges Land tun würde.
 
 Unsere Politik ist ganz einfach. Wir sagen: Alle humanitären Hilfsgüter für Gaza dürfen hinein. Was wir verhindern wollen, ist die Einfuhr von Kriegsmaterial – von Raketen und Zubehör, das man für die Herstellung für Raketengehäuse benötigt. Das ist unsere Politik, und gestern sagten wir der Flottille – die keine einfache, unschuldige Flottille war -, sie solle ihre Ladung nach Ashdod bringen. Wir sagten ihnen, wir würden die Ladung überprüfen und die Güter, die nicht zur Raketenproduktion verwendet werden können, in den Gaza-Streifen lassen.
 
 Fünf der sechs Schiffe akzeptierten diese Bedingungen ohne Gewalt. Das sechste Schiff, das größte, das Hunderte von Menschen an Bord barg, hatte offensichtlich einen vorsätzlichen Plan, den Soldaten Leid anzutun. Als sich die ersten Soldaten auf das Deck des Schiffes hinab ließen, wurden sie von einem gewalttätigen Mob attackiert und gezwungen, ihr Leben zu verteidigen. In jener Situation fanden die bedauerlichen Ereignisse statt.
 
 Wir haben eine einfache Politik, die wir fortsetzen werden. Diese Politik lautet: Wir haben keinen Streit oder Konflikt mit der Bevölkerung Gazas. Wir sind daran interessiert, sie weiter ihrer alltäglichen Routine nachgehen zu lassen. Wir wollen jedwede humanitäre Krise in Gaza verhindern, aber wir bekämpfen die Hamas, die die Bürger Israel bedroht und Raketen auf israelische Städte abfeuert. Es ist unsere Pflicht, die Bürger Israels zu verteidigen, Israels Städte zu schützen und die Sicherheit des Staates Israel zu gewährleisten – und wir werden dies auch weiterhin auch.“
 
 (Außenministerium des Staates Israel, 31.05.10)
 
 
 Stellungnahme von Präsident Peres zur Gaza-Flottille
 _____________________________________________________
 Die Hamas hat beschlossen, einen Frieden zwischen den Palästinensern und Israel zu verhindern. Israel hat Gaza geräumt. Die Hamas hat es zu einer Basis von Raketen gegen Israel gemacht und mehr als 10 000 Raketen auf israelische Zivilisten abgefeuert. Sie erwirbt ununterbrochen Kriegsmaterial und Raketen und schmuggelt sie nach Gaza über das Meer und durch Tunnel. Die Hamas weiß, dass sie den Weg wählen könnte, den die Palästinensische Autonomiebehörde gewählt hat, und das Wohlergehen ihres Volkes herbeiführen könnte; dennoch hat sie sich für den Terror entschieden.
 
 Als demokratischer Staat ist Israel zum Schutz seiner Bürger verpflichtet und kann sich insofern nicht mit dem Einfließen ungeprüfter Waren nach Gaza abfinden. Die gewalttätige und provokatorische Flottille zielte darauf ab, die Hamas zu unterstützen, und diese Unterstützung bedeutet eine Unterstützung für den Weg des Terrors und eine Verweigerung gegenüber dem Frieden.
 
 Das gewalttätige Verhalten der Passagiere der ‚Marmara’ gegenüber den israelischen Soldaten hat diese dazu gezwungen, ihr eigenes Leben zu verteidigen. Die Verantwortung für die schweren Ergebnisse liegt vor allem anderen beiden Organisatoren der Flottille, deren Ziel Provokation war und nicht humanitäre Hilfe. Ich bedauere den Verlust von Menschenleben und rufe die Beteiligten zur Zurückhaltung auf.“
 
 (Amt des Präsidenten, 31.05.10)
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     | Rubenstein  
 02.06.2010, 20:23
 
 @ Rubenstein
 | Augenzeugenberichte israelischer Soldaten | 
    
     | Der guten Ordnung halber nachfolgend zwei weitere interessante Beiträge zum Flottillen-Zwischenfall (Quelle: Newsletter der Israelischen Botschaft Berlin):
 
 Augenzeugenberichte israelischer Soldaten
 ______________________________________________
 Kapitänleutnant R., der Kommandant einer der Einheiten der Marinespezialkräfte, die an der Kaperung des Schiffes Mavi Marmara beteiligt war, hat in einem Interview mit dem Armee-Radio von den Vorgängen an Bord berichtet.
 
 „Da waren Terroristen, die uns töten wollten. Ich kann es nicht anders erklären. Wir haben alle erdenklichen Mittel eingesetzt, damit die, die nicht verletzt werden sollten, nicht verletzt würden.“
 
 „Nachdem ich mich aus dem Hubschrauber abgeseilt hatte, stand ich vor mehreren Terroristen, und ich entsicherte meine Waffe, als ich einen von ihnen mit einem Messer auf mich zukommen sah. Ich gab einen Schluss ab, und in diesem Moment stürmten 20 weitere Leute aus allen Richtungen auf mich zu. Sie sprangen auf mich und schleuderten mich aufs Unterdeck. Gleichzeitig spürte ich einen heftigen Schmerz in meinem Bauch. Ich sah ein Messer in meinem Bauch stecken und zog es heraus. Irgendwie gelang es mir, aufs Deck darunter zu kommen, wo ein anderer Mob war. Mit einem anderen aus meiner Einheit sprang ich ins Wasser. Der dritte von uns wurde am Kopf getroffen und verlor das Bewusstsein.“
 
 Ein anderer Marinesoldat, dem bei der Kaperung der Mavi Marmara von den Passagieren ein Arm gebrochen wurde, beschreibt, wie man an Bord das Feuer auf die Soldaten eröffnete.
 
 „Ich sah zwei meiner Gruppe flach auf dem Boden liegen. Vom Eingang des Korridors schoss man die ganze Zeit auf sie mit scharfer Munition. Wir erkannten einen Pistolenlauf, und einer von uns schoss auf den Kerl, der ihn hielt. Danach traten wir ein, und er war nicht mehr da. Etwa 30 Männer sind schlicht für einen Krieg gekommen. Wir versuchten, die Dinge ins Lot zu bringen, mit denen unten zu sprechen, aber jeder von uns, der hinab stieg, wurde einfach angegriffen.
 
 Einige von unserer Gruppe wurden auf das Unterdeck geworfen, und die Passagiere nahmen ihre Ausrüstung. Sie sprangen als letzte Rettung ins Wasser. Man hatte uns gesagt, wenn sie nicht hören würden, sollten wir ihnen mit unseren Paintball-Gewehren in die Beine schießen. Die Pistole sollte nur eingesetzt werden, wenn wir fühlen, dass unser Leben wirklich bedroht ist, was nicht erwartet wurde; das würde extrem ungewöhnlich sein. Aber am Ende ist eben das passiert.“
 
 Unter dem folgenden Link gibt es ein Video, dass die für die Soldaten bedrohliche Lage veranschaulicht: http://dover.idf.il/IDF/English/News/today/10/06/0105.htm
 
 (Israelische Verteidigungsstreitkräfte, 01.06.10)
 
 
 
 Solidaritätsbekundungen aus Deutschland
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 Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) hat bereits am Montag eine Presseerklärung zur Übernahme der Gaza-Flottille durch die israelische Marine veröffentlicht:
 
 „Das Präsidium der Deutsch-Israelischen Gesellschaft wehrt sich entschieden gegen vorschnelle Verurteilungen Israels wegen der Militäraktion vor der Küste Gazas. Zunächst müssen alle Fakten geklärt werden. Dazu gehören u.a. auch:
 
 1.    Seit Wochen hat die Regierung Israels angeboten, die Waren der „Hilfsflotte“ ins Land zu lassen, seit Wochen aber auch davor gewarnt, den Versuch zu unternehmen, die Seeblockade zu durchbrechen. Jeder Kundige weiß, dass, dass die Blockade zur Unterbindung von Waffenschmuggel errichtet worden ist. Die Militäraktion Israels ist die Reaktion auf eine vorsätzliche Provokation.
 
 2.    Seit Jahren ermöglicht Israel die Lieferung von lebensnotwendigen Waren in den Gazastreifen. Allein in den vergangenen eineinhalb Jahren wurden pro Person 1 Tonne an Lebensmitteln und Hilfsgütern geliefert.
 
 3.    Die „Hilfsflotte“ war und ist nicht nötig sondern als Demonstration und Provokation gedacht, angelegt und durchgeführt worden.
 
 4.    Wer sich trotz Warnungen in den bereich militärischer Operationen begibt, gefährdet vorsätzlich alle daran Beteiligten.“
 Die Deutsch-Israelische Gesellschaft erwartet von der deutschen Politik, dass die Freundschaft und Solidarität gegenüber Israel nicht nur in „Sonntagsreden“ beschworen und beteuert wird, sondern dass sie gerade in Konfliktsituationen unter Beweis gestellt wird.”
 
 
 Auch die DIG Bremen nimmt Stellung:  Die „Free Gaza“-Aktion war keine humanitäre Hilfsaktion, sondern eine politische Demonstration und gezielte Provokation Israels. Sie wurde unter anderem getragen durch radikalislamische Organisationen in der Türkei, die die Hamas in ihren Zielen unterstützen.
 
 Der Zugang zu Gaza wird von Israel und von Ägypten kontrolliert, um die erneute Aufrüstung der Hamas zu unterbinden. Der Süden Israels wird weiterhin aus Gaza mit Raketen angegriffen. Israel hat das Recht und die Pflicht, seine Bürger zu schützen.
 
 Der Freundeskreis Beer Sheva e.V. veröffentlichte den folgenden Kommentar:
 
 „Die pro-palästinensischen Aktivisten waren frühzeitig darüber informiert, dass Israel jede Unterstützung zugesagt hat, humanitäre Hilfslieferungen nach Gaza über Land zu organisieren. Über die Folgen der Nichtbeachtung der israelischen Sicherheitsvorkehrungen bestanden zu keinem Zeitpunkt Zweifel. Jetzt, da wir das für uns Schlimmste beklagen, nämlich Tote, wird Israel mit internationalen Kritiken überschüttet. - „Massaker“, „abscheuliches Verbrechen“ u.a.m.! - Wen wundert das? Allen Hinweisen und Warnungen zum Trotz siegten offensichtlich Ignoranz und Provokation. (...)“
 
 http://www.freundeskreis-beersheva.de/resources/20100601Kommentar.pdf
 
 
 Der Bund progressiver Juden in Deutschland äußerte sich mit dem Beitrag „Free Gaza“ – Wem sollte da geholfen werden?“
 
 http://arzenu.wordpress.com/2010/05/31/free-gaza-wem-sollte-da-geholfen-werden/
 | 
                
     | Rubenstein  
 03.06.2010, 09:10
 
 @ Rubenstein
 | Solidarität mit Israel | 
    
     | Nähere Infos hier:
 http://il-israel.org/nl/100603/
 
 Gruß,
 R.
 | 
                
     | Rubenstein  
 03.06.2010, 15:56
 
 @ Rubenstein
 | Vorsitzender der türkischen Bischofskonferenz erstochen | 
    
     | Leider kommt es in der islamischen Welt immer wieder zu Morden an Christen:
 http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,698555,00.html
 | 
                
     | Rubenstein  
 04.06.2010, 16:39
 
 @ Burgwart
 | Tigerjahr 2010 - heutiger Flottillen-Zwischenfall | 
    
     | � Danke für die Infos, Rubenstein.� Wenn man sich nur an die deutschen MSM hält, wird man ja blöde.
 
 Danke, Burgwart.
 
 Deshalb nachfolgend zwei interessante Beiträge von Ulrich Sahm.
 
 Weiteres Schiff mit Friedensterroristen auf dem Weg nach Israel:
 http://honestlyconcerned.info/bin/articles.cgi?ID=KO89910&Category=ko&Subcategory=9
 
 Update: Nächstes Desaster im Anmarsch
 http://honestlyconcerned.info/bin/articles.cgi?ID=KO90010&Category=ko&Subcategory=9
 
 Gruß,
 R.
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