Prophezeiungsforum (aktuelles Weltgeschehen im Licht der Bibel) - Internationale Antisemitismus-Konferenz in Jerusalem

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Rubenstein(R)

17.12.2009, 17:37
 

Internationale Antisemitismus-Konferenz in Jerusalem (Israel / Naher Osten)

(Quelle: Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin)

Israels Außenminister Avigdor Lieberman hat am Mittwoch in Jerusalem die dritte internationale Konferenz des Globalen Forums für die Bekämpfung des Antisemitismus (GFCA) eröffnet. Mehr als 500 Delegierte aus über 50 Staaten, darunter zahlreiche führende Politiker und Gelehrte, sind zu diesem Anlass in der israelischen Hauptstadt eingetroffen.

Die Delegierten diskutieren über gegenwärtige Erscheinungsformen des Antisemitismus, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf dem Aspekt der Delegitimierung Israels liegt.

Israels Minister für Diasporafragen und öffentliche Diplomatie, Yuli Edelstein, hob in seiner Eröffnungsrede auf eben diesen Komplex ab.

„Man lasse sich nicht täuschen – antisemitische Arglist hat nicht nachgelassen. Vielmehr ist es den Antisemiten gelungen, ihren Hass in eine politisch verdauliche Form zu verpacken. Es ist nicht länger der einzelne Jude oder ein jüdischer Ältestenrat, der die Welt in Krieg und wirtschaftlichen Kollaps geführt hat – es ist Israel, der Judenstaat, der der Erde Krieg und Tragödien gebracht hat.

Wo Juden einst als blutrünstige, geizige, moralisch korrupte Kindermörder beschrieben wurden, liegen diese Beschreibungen von Juden nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs schwer im Magen. So wurde der Angriff ummodelliert und umformuliert.

Es sind nicht mehr Juden. Stattdessen sind es Israelis. Israelische Soldaten ermorden Babys. Israelische Soldaten greifen schwangere Frauen an. Die Israelis haben die Kriege im Irak und in Afghanistan begonnen.

Israel als Nation hat nicht den Holocaust durchlitten. Israelis sind nicht vertrieben, konvertiert, exiliert und versklavt worden. Wenn man also Israel angreift, hackt man nicht auf die Schwachen ein. Die Antisemiten haben das kleine Israel zu einem Goliath verzerrt. Auf diese Weise kann man Israel hassen, kann man Israelis hassen, und man wird nicht als Antisemit bezeichnen. Abgesehen von einer Lizenz zum Hass kann man gewalttätig sein, den Frieden brechen und gegen die Menschenrechte verstoßen – so lange man nur den Staat Israel verabscheut.

Pfarrer Martin Luther King hat diese Entstellung der Wahrheit kommentiert, als sie vor mehr als vierzig Jahren erstmals betrieben wurde:

‚Antizionistisch sein ist von Natur aus antisemitisch und wird es immer sein.’

‚Warum das? Der Zionismus ist nichts weniger als der Traum und das Ideal des jüdischen Volkes, wieder in seinem eigenen Land zu leben.’

‚Jeder, der das unveräußerliche Recht der ganzen Menschheit – das Recht auf Selbstbestimmung – hochhält, sollte das Recht des jüdischen Volkes auf ein Leben in seinem alten Heimatland verstehen und unterstützen. Alle Menschen guten Willens sollten ob der Erfüllung von Gottes Versprechen frohlocken, dass dieses Volk mit Freude zum Wiederaufbau des Landes Israel zurückkehrt.’

Was heißt es, Antizionist zu sein? Es heißt, dem jüdischen Volk das ‚grundlegende Recht abzusprechen, dass wir zu Recht und freimütig allen anderen Nationen auf der Erde zugestehen. Es ist eine Diskriminierung gegen Juden, weil sie Juden sind. Kurz: Es ist Antisemitismus.’“

Die vollständige Rede von Edelstein gibt es unter dem folgenden Link: http://www.mfa.gov.il/MFA/Anti-Semitism+and+the+Ho...s/Min._Edelstein_addresses_GFCA_16-Dec-2009.htm

Eine Aufzeichnung der Rede Liebermans gibt es unter dem folgenden Link: http://www.mfa.gov.il/MFA/Anti-Semitism+and+the+Ho...ques/FM_Liberman_addresses_GFCA_16-Dec-2009.htm

(Außenministerium des Staates Israel, 16.12.09)

Rubenstein(R)

18.12.2009, 20:35

@ Rubenstein

Die Katze ist aus dem Sack

(Quelle: Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin)


Ganz Palästina
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Von Ari Shavit

Die Katze ist aus dem Sack: Palästina, ganz Palästina. Vor hunderttausend Menschen im Stadtzentrum von Gaza erklärte Ismail Haniyeh diese Woche das Ziel der Hamas. Der gemäßigte Ministerpräsident des gemäßigten Flügels der religiösen Palästinenserorganisation verkündete öffentlich, welche Friedenslösung seine Regierung anstrebt.

Nicht die vollständige Befreiung des Gaza-Streifens ist die ultimative Lösung. Auch nicht ein palästinensischer Staat. Die ultimative Lösung ist die Befreiung ganz Palästinas.

Haniyeh sagte dies nicht wortwörtlich, aber seine Worte sind klar. Die Hamas fordert Ramle und Lod, Haifa und Jaffa, Abu Kabir und Sheikh Munis. Sie fordert auch das Land, auf dem dieser Kommentar geschrieben worden ist, und auch das Land, auf dem dieser Kommentar gedruckt wird. Auch den Boden, auf dem die Haaretz-Redaktion steht, und auch den Boden, auf dem die Druckerei der Haaretz steht. Haaretz, das Land, das ganze Land. Großpalästina.

In den vergangenen Jahren haben uns nicht wenige Experten versichert, dass die Hamas es eigentlich gar nicht so meint. Die Hamas mache nur einen auf hart, ihre Ziele seien aber edel: Hudna, grüne Linie, Koexistenz. Leben und leben lassen. Aber keine Botschaft, die irgendein Hamas-Führer irgendeinem Diplomaten hinter verschlossenen Türen übermittelt, hat den gleichen Wert wie die Botschaft, die Haniyeh den Massen übermittelt hat. Was zählt, ist allein, was der palästinensische Führer seinen lauschenden Volksgenossen direkt und offen zu Gehör gebracht hat. Palästina, ganz Palästina. Jedes Stück israelischen Landes, auf dem irgendein israelischer Bürger oder irgendeine israelische Bürgerin lebt. Sein Haus, dein Haus, unser Haus. Der Boden unter unseren Füßen.

Gegen die Hamas steht augenscheinlich Mahmoud Abbas. Vorgestern erzählte Abbas dem Haaretz-Reporter Avi Issacharoff, dass man innerhalb von sechs Monaten zu einem Abkommen gelangen könnte. Ein kleines Problem: Ähnliche Dinge sagte man uns, als 1995 das Beilin-Abu-Mazen-Abkommen formuliert wurde. Ähnliche Dinge sagte man uns 2000 am Vorabend des Camp-David-Abkommens. Ähnliche Dinge versicherte man uns, als 2004 die Genfer Initiative unterzeichnet wurde. Ähnliche Dinge versicherte man uns, als Israel 2007 nach Annapolis ging.

Doch jedes Mal, wenn ein israelischer Führer einen weiteren Schritt auf Abbas zuging, wich dieser aus. Bis heute hat Abbas nicht positiv auf den 100%-Vorschlag reagiert, den ihm der frühere Ministerpräsident Ehud Olmert vor 15 Monaten auf den Tisch gelegt hat.

Man kann verstehen, warum Abbas Binyamin Netanyahu und Avigdor Lieberman misstraut. Nicht zu verstehen ist, warum Abbas wieder und wieder Ehud Barak, Olmert und Yossi Beilin ausgewichen ist. Warum hat der palästinensische Friedensführer niemals einen Friedensvertragsentwurf unterzeichnet und nie einen Friedenskompromiss vorgeschlagen.

Beni Begin behauptet, der Grund hierfür liege darin, dass auch die Fatah auf ihre Weise eine Großpalästina-Bewegung sei. Andere behaupten, der Grund liege darin, dass Abbas ein Flüchtling aus Zfat ist, der niemals auf sein Rückkehrrecht verzichten würde. Manche behaupten, dass Abbas will, aber nicht kann, und manche glauben, dass er kann, aber nicht will.

So oder so, Mahmoud Abbas spielt ein trügerisches Spiel. Seit 21 Jahren spricht er von zwei Staaten, ohne bereit zu sein, den palästinensischen Preis zu zahlen, der für die Zwei-Staaten-Lösung zu entrichten ist.

Die Wahrheit ist hart. Die Besatzung frisst Israel auf. Zerstört seine moralischen, demokratischen und politischen Grundlagen. Sowohl die Hamas als auch die Fatah erschweren eine Beendigung der Besatzung jedoch sehr. Solange die Hamas den Gaza-Streifen beherrscht, sich bis an die Zähne bewaffnet und die Unterstützung eines Drittels der Palästinenser genießt, hat sie ein Vetorecht bei jedem politischen Fortschritt. Solange die Fatah nicht bereit ist, den jüdischen Nationalstaat anzuerkennen und nicht darin einwilligt, dass der palästinensische Staat entmilitarisiert sein wird, gibt es keine Aussicht auf ein Friedensabkommen.

Haniyeh und Abbas treiben Israel auf je eigene Weise in eine Falle. Nur ein Tor könnte glauben, dass weitere Verhandlungen über ein Endstatusabkommen Israel aus der Falle befreien würden. Die Alternative zu einem Endstatusabkommen ist aber nicht die Fortsetzung des Status quo. Die Alternative ist eine israelische Initiative. Der Plan von Shaul Mofaz ist eine Möglichkeit, eine zweite Abkoppelung eine andere.

So oder so – Israel muss selbst mit der existentiellen Bedrohung der Besatzung fertig werden. Die Zeit läuft aus, die Zeichen stehen an der Wand. Palästina, sagt die Wand, ganz Palästina.

(Haaretz, 17.12.09)

Die im Newsletter veröffentlichten Kommentare geben nicht grundsätzlich den Standpunkt der israelischen Regierung wieder.

Rubenstein(R)

21.12.2009, 19:43

@ Rubenstein

Störenfriede des Zionismus

(Quelle: Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin)

Störenfriede des Zionismus
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Von Shlomo Avineri

Theodor Herzls kanonische Aussage nach dem ersten Zionistenkongress – „In Basel habe ich den Judenstaat gegründet“ - ist seit langem zu einer abgegriffenen Formel geworden, weswegen ihre tiefere Bedeutung uns manchmal aus den Augen gerät. Diese kommt in den darauf folgenden Sätzen in Herzls Tagebuch zum Ausdruck, wo es heißt, der Kongress sei zu einer Nationalversammlung des jüdischen Volkes geworden, die heute nichts sei, aber eines Tages alles sein werde.

In dieser Analyse steckt die historische Errungenschaft des ersten Zionistenkongresses, der die Wiederherstellung des alten Glanzes forderte und die Wiedererrichtung einer jüdischen Repräsentation, die für jene Angehörigen des jüdischen Volkes sprechen sollte, die nach der Gründung eines Staates strebten. Bis zur Gründung der zionistischen Bewegung gab es zwar Einrichtungen, die im Namen der jüdischen Öffentlichkeit (Gemeinde) sprachen; es gab aber noch keine Körperschaft, die in der Lage war, im Namen der gesamten Judenheit zu sprechen. Die konkrete Bedeutung des Fehlens eines jüdischen Staates lag nicht nur im Fehlen einer territorialen Basis, sondern auch im Fehlen einer normativen Basis, die von jedem akzeptiert wird.

Gerade die rabbinischen Aussagen, die auf den Pluralismus und Liberalismus der jüdischen Tradition hinweisen („Wähle dir einen Rabbiner“, „Dies und jenes sind die Worte des lebendigen Gottes“ usw.), zeugen von der Abwesenheit einer einzigen bindenden Autorität. Dies wollte der Zionismus ändern.

Diese historische Errungenschaft des Zionismus trachten nun diejenigen zu erschüttern, die sich weigern, die Einfrierung des Siedlungsbaus zu akzeptieren. Die Rechtfertigung des Ungehorsams finden sie in rabbinischen Urteilssprüchen. Und wahrlich, unter den Bedingungen des Exils ermöglichten die rabbinischen Urteile – in Abwesenheit einer einzigen jüdischen Souveränität - den Zusammenhalt und das Überleben der Juden. Aber zu Zeiten des Bestehens eines jüdischen Staatswesens ist die Etablierung einer rabbinischen Autorität – sicherlich nicht der aller Rabbiner, denn schließlich stimmt nie der eine mit dem anderen überein, sondern der des einen oder anderen Rabbiners – ein Aufstand gegen die größte Errungenschaft des Zionismus.

Es war nicht leicht, diese nationale Autorität zu erringen. Die Entscheidung von Ze’ev Jabotinsky im Jahre 1935, nach seiner Niederlage in den Wahlen zum 19. Zionistenkongress aus der Zionistischen Weltorganisation auszutreten, und ebenso die Gründung von getrennten Untergrundorganisationen (ETZEL, LECHI) stellten die Fähigkeit der jüdischen Gemeinschaft (Yishuv), einen gemeinsamen Kampf zu führen und dabei einen Bürgerkrieg zu vermeiden, auf eine schwere Probe. Doch nach der Staatsgründung gewährleistete die harte Entschlossenheit von David Ben Gurion, dass der neue Staat eine einzige Armee bekam. Seine Entscheidung in der Frage der „Altalena“, an der man zu Recht einige Aspekte kritisieren kann, wurde am Ende nach ihrem Ausgang beurteilt: Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) erhielten das alleinige Monopol zur legitimen Gewaltanwendung. Die Entscheidung zur Auflösung des PALMACH-Stabes, die ebenfalls kontrovers gewesen ist, gewährleistete, dass die Kommandanten der Armee die Befehle vom Verteidigungsminister erhielten und nicht bei ihrem Mentor in Ein Harod die Zustimmung einholen würden.

Dies waren schwere Entscheidungen, aber sie sorgten dafür, dass der Staat Israel eine einzige Armee haben würde und nicht einen Verbund von bewaffneten Milizen.

Man kann den Schmerz und die Not derjenigen verstehen, die das Siedlungswerk im ganzen Land Israel unterstützen. Doch der Ausdruck von Schmerz, so berechtigt er auch sein mag, kann kein Ersatz dafür sein, dass man anerkennt, dass der Judenstaat nur eine legitime Körperschaft besetzt, die befugt ist, die politischen Entscheidungen durchzusetzen. Wer dies nicht anerkennt, untergräbt die historische Errungenschaft des Zionismus, und die Alternative heißt Libanon.

Shlomo Avineri ist Emeritus für Politische Wissenschaften an der Hebräischen Universität Jerusalem.

(Haaretz, 21.12.09)

Die im Newsletter veröffentlichten Kommentare geben nicht grundsätzlich den Standpunkt der israelischen Regierung wieder.

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