Nachwirkungen des gestrigen Big Spendings (sonstige Themen)
Hallo Schadrach,
die Aussagen dieses Artikels sind nicht von der Hand zu weisen, dennoch glaube ich, dass Gesellschaften lernfähig sind.
Gerne erinnere ich mich an die frühen 80er Jahre, als sich gerade die grün-alternative Bewegung formierte. Das waren damals überwiegend ziemlich kaputte Gestalten. Demzufolge galten sie dem Gros der Bevölkerung als Wahnsinnige, und die Industrie hatte relativ leichtes Spiel, sie wegen ihrer gnadenlos ökologischen Ausrichtung in die extremistische Ecke zu stellen. Heute, dreißig Jahre später, haben sich die Grünen gesellschaftlich etabliert, verbringen viel Zeit bei ihren Vermögensberatern, und das gesellschaftliche Klima hat sich dahingehend gewandelt, dass auch alle übrigen Parteien ohne ökologische Positionen in ihren Parteiprogrammen nicht mehr auskommen.
Du kannst diese Entwicklung eins zu eins auf aktuelle Positionen der Partei DIE LINKE übertragen. Die linken Forderungen nach Vergesellschaftung der Privatbanken, des Bildungswesens, des Gesundheitswesen, der Energiewirtschaft oder nach strikter Regulierung des total verrückt gewordenen Finanzkapitalismus wurde seitens der Medien lange Zeit in die extremistische Ecke gestellt, aber aufgrund aktueller schmerzhafter Erfahrungen erkennen täglich mehr Menschen, dass nicht die Linken verrückt sind, sondern dass sie von jenen ins Unglück gestürzt wurden, die ihnen über viele Jahre hinweg verkündet haben, das Heil läge in mehr Liberalisierung, Deregulierung und Privatisierung.
Natürlich haben auch die Linken aktuell viele Wahnsinnige in ihren Reihen wie früher die Grünen: Forderungen wie die nach Abschaffung von Gerichten oder Geheimdiensten kann man umgehend als vollkommen bekloppt abtun, aber dass die Akteure auf den internationalen Finanzbühnen strikten Regeln unterworfen werden müssen, haben inzwischen auch die Vertreter aller anderen Parteien begriffen. Dass jemand, der mit Hunderten von Milliarden gegen Währungen zockt und damit ganze Volkswirtschaften an den Rand des Zusammenbruchs führt, hinter Schloss und Riegel gehört, ist heute nicht mehr nur eine Forderung der Linken. Es ist eine Erkenntnis, zu der täglich immer mehr Menschen kommen. Und spätestens in zehn Jahren, wenn die Partei DIE LINKE auch im Westen Volkspartei geworden ist, wird die Politik das Treiben der Finanzhaie, der Cash-Jongleure und der Private-Equity-Piraten vollkommen in den Griff bekommen haben.
Gruß,
R.
PS: Sahranka ist heute Abend um 21.45 Uhr bei Maischberger (ARD)
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- Nachwirkungen des gestrigen Big Spendings - Hidden21 , 10.05.2010, 20:39 , 10.05.2010, 20:39- Nachwirkungen des gestrigen Big Spendings - Schadrach , 11.05.2010, 16:28 , 11.05.2010, 16:28- Nachwirkungen des gestrigen Big Spendings - Rubenstein , 11.05.2010, 20:00 , 11.05.2010, 20:00
 
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