Prophezeiungsforum (aktuelles Weltgeschehen im Licht der Bibel) - Sola scriptura oder Apostolizität

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Sola scriptura oder Apostolizität (Biblische Prophezeiungen / Zusammenh�nge)

verfasst von Regine(R) E-Mail, 14.04.2016, 18:16

Ich möchte noch die Frage zu "Sola scriptura" oder "Apostolischer Sukzession" etwas beleuchten.


Einige Bibelstellen:

Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen. Joh 16,12-13

Nichts tut Gott der Herr, ohne daß er es seinen Propheten im voraus kundtut ( Amos 3,7)

Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Joh 14,26

Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt. Mt 28,20



Wenn die Bibel selbst also sagt, daß es noch Zukünftiges geben wird, was jetzt noch nicht gesagt werden kann, weil es nicht ertragen werden kann, dann muß das zwangsläufig etwas sein, was noch über die Bibel hinausgeht, was in ihr selbst noch nicht enthalten ist. Damit ist es wiederum unbiblisch, alles, was nicht in der Bibel enthalten ist, einfach nur unterscheidungslos als "unbiblisch" vom Tisch zu wischen. Wenigstens sollte aufgrund dieser Bibelstellen in Betracht gezogen werden, daß es noch mehr gibt als die Schrift alleine, z.B. die apostolische Sukzession.

Alle sola-scriptura-Christen täten gut daran, ernsthaft nach der Wahrheit in der Kirchengeschichte zu suchen und nicht nur a priori alles Katholische vom Tisch zu wischen. Lest die Heiligenbiografien, und Ihr findet die Spur der Wahrheit durch alle Jahrhunderte. Gott hat Seinen Beistand zugesagt, und nicht, daß Er sich über Jahrtausende zurücknimmt. Wo also war der Beistand? Wer nach den Spuren sucht, der wird sie finden. Dazu müßte man aber erst einmal seine antikatholischen Vorurteile ablegen, und offenen Herzens, nicht verstockten Herzens, sich auf die Spurensuche durch die Jahrhunderte machen. (Werdet wie die Kinder...). Genau das wollen die meisten sola-scriptura-Christen aber gar nicht, sie wollen nur alles vom Tisch wischen. Das ist das Drama.

Das soll nicht heißen, daß ich einen Weg "sola scriptura" nicht gelten lassen kann. Aber alles Katholische nur in Boden zu stampfen, offenbart mehr über die Mentalität dessen, der das tut, als über den, der in Boden gestampft wird. Warum nicht leben und leben lassen?




Meinerseits nun auch ein längeres Zitat: Der konvertierte ehemalige Pastor Andreas Theurer über das Thema 'Sola scriptura' oder Apostolizität:


„Die Kirche ist gebaut auf dem Fundament der Apostel und Propheten.“ Andreas Theurer, bis vor kurzem evangelischer Pfarrer, schrieb das aufsehenerregende Buch: „Warum werden wir nicht katholisch?“

Andreas Theurer war bisher evangelischer Pfarrer und bereitet sich aktuell mit seiner Frau darauf vor, in die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche aufgenommen zu werden. In seinem Buch „Warum werden wir nicht katholisch?“ gibt er Rechenschaft über die theologischen Fragen seiner Entscheidung.

Die Bibel (Altes und Neues Testament) gilt uns als Wort Gottes, als Heilige Schrift. Sie gibt uns Einblicke in die Art und Weise, wie Menschen Verheißungen Gottes empfangen und mit ihnen gelebt haben. Sie enthält aber nicht jede Information, die uns heute interessieren würde.

Nehmen wir ein Beispiel: Ich habe gerne die Fotoalben meiner Großmutter angeschaut. Viele Bilder waren für mich sehr interessant, weil sie Menschen zeigten, von denen ich zwar gehört, die ich aber nicht selbst gekannt hatte. Aber ohne die Beschreibungen und Erklärungen meiner Großmutter, die dabei war, als die Fotos geschossen wurden, hätte ich die meisten Bilder nicht verstehen und schon gar nicht erkennen können, wie und warum sie entstanden sind. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, ich könnte aufgrund der wenigen Fotos beschreiben, wie es damals wirklich war und wie die abgebildeten Familienfeste, Reisen oder gar Lebensgeschichten verlaufen sind.

Das Neue Testament ist wie ein altes Fotoalbum, in dem Momentaufnahmen aus dem Gemeindeleben der ersten Christen enthalten sind. Die Bilder sind alle echt und zeigen wahrhaftig, wie es war. Aber aus diesen Bildern allein können wir nicht die ganze Wirklichkeit der Urkirche in allen Details beschreiben. Wir brauchen dazu die apostolische Überlieferung (=Tradition), die uns die fehlenden Hintergründe und Zusammenhänge berichtet und Details mitteilt, die wir den Bildern nicht entnehmen können.

Die Idee, dass allein die Bibel der Maßstab für die kirchliche Lehre sein solle, entstand erst im Hochmittelalter als Reaktion auf mancherlei kirchliche Missstände. Das reformatorische Prinzip „sola scriptura“ (allein die Schrift) ist auch aus den Zuständen der Reformationszeit verständlich.

In den Schmalkaldischen Artikeln schrieb Luther: „Gottes Wort soll Artikel des Glaubens stellen und sonst niemand, auch kein Engel.“

Aber ich denke, aus dem bisher Geschriebenen wurde deutlich: das „sola scriptura“ als theologisches Grundprinzip blendet wichtige Teile der göttlichen Wahrheit aus.

Ein besseres Kriterium für die Wahrheit und Richtigkeit der kirchlichen Lehre sehe ich in der „Apostolizität“. Das für alle Kirchen verbindliche Glaubensbekenntnis von Nicäa und Konstantinopel hält fest: „Ich glaube … die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“.

Die Kirche ist gebaut auf dem Fundament der Apostel und Propheten (Eph 2,20). Das bedeutet, sie muss inhaltlich übereinstimmen mit der Lehre der Apostel. Kirche muss apostolisch sein, damit sie überhaupt Kirche Jesu Christi ist.

Nicht die Frage, ob jede kirchliche Handlung in der Bibel detailliert beschrieben ist, ist demnach der entscheidende Maßstab, sondern ob sie mit dem übereinstimmt, was die Apostel in ihren Gemeinden gelehrt und praktiziert haben. Es darf nicht sein, dass im Laufe der Zeit neue Lehren entstehen, von denen die Apostel nichts wussten, oder schlimmer noch: die dem entgegenstehen, was die ersten Christen glaubten. Dieser Gedanke liegt übrigens nicht nur der römisch-katholischen Theologie zugrunde, sondern auch für die Reformatoren Luther, Melanchthon und ihre Anhänger war das selbstverständlich.

Nach katholischer Auffassung gilt: „Die Heilige Überlieferung und die Heilige Schrift bilden den einen der Kirche überlassenen heiligen Schatz des Wortes Gottes“. Schrift und Tradition widersprechen sich nicht, sondern ergänzen sich. Das bis heute für die katholische Lehre höchst bedeutsame Trienter Konzil (1545-63) erklärte nur jene Traditionen als glaubensverbindlich, die die Apostel von Christus empfangen haben und die bis heute überliefert worden sind. Nach der apostolischen Zeit aufgekommene Lehren können demnach auch in der katholischen Kirche niemals zur Glaubensgrundlage für die ganze Christenheit werden. Neue Lehren kann es nicht geben, wohl aber kann sich die Lehre entfalten, so wie ein Baum zwar identisch mit dem Samenkorn ist, aber doch viel ausdifferenzierter im Detail.

http://www.kath.net/news/37820



Ich lasse jetzt aber das Thema los. Es gehört nicht hierher. Ich darf aber daran erinnern, daß Du selbst es warst, Simon, der die große Diskussion darüber angefangen hat.


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