Grüß Gott, xForscher,
ich habe mir natürlich auch so meine Gedanken über das weitere Szenario in der Türkei gemacht.
Vorab möchte ich daran erinnern, dass wir von Maria S. weder eine präzise Jahresangabe für den Mega-Terroranschlag des IS in der Türkei haben, der ja das eigentliche und auslösende Momentum werden soll, noch kennen wir präzise das Datum von Erdogans Sturz.
Aber wir haben indirekte Zeitangaben von ihr:
1. Der Terroranschlag geschieht in relativ zeitlicher Nähe, sobald die Türkei Bodentruppen nach Syrien schickt. Nach meiner gegenwärtigen Einschätzung der Lage könnte das bis Ende des Jahres passieren (eventuell 1. Quartal 2017).
2. Und auf die Frage, wann Russland in die Türkei einmarschieren werde, sagte Maria: „Noch vor der Revolution in Deutschland.“ Und auf meine Folgefrage: „Ist Erdogan dann noch an der Macht?“, hatte sie bekanntlich geantwortet: „Ja. Aber dann wird er gestürzt.“ Mit der Revolution in Deutschland rechne ich irgendwann zwischen 2020 und 2022.
Da vieles an Erdogans Psychogramm an den großen Postkartenmaler aus Braunau erinnert (wie ich gestern auf Phoenix erfuhr, betätigt sich Erdogan ebenfalls als Architekt), darf gesichert davon ausgegangen werde, dass er niemals freiwillig zurücktreten wird.
Folglich wird er – wenn es dann soweit ist – entweder in ein islamisches Land flüchten oder einem Attentat zum Opfer fallen.
Der Putsch ging m.E. vom Volke aus, und zwar von
• der ansatzweise gebildeten, islamisch-konservativen Gülen-Fraktion,
• den Säkular-Liberalen (Minirock, Party, Halligalli)
• und von Teilen der Mafia.
Diese drei Gruppierungen haben es zu einem gewissen Wohlstand gebracht (z.B. durch den Tourismus. Der Tourismus liegt aber nun wahrscheinlich endgültig am Boden. Das heißt, es könnte sein, dass sogar Familien verhungern werden).
Auf jeden Fall lässt sich dieser Wohlstand wegen Erdogan jetzt nicht mehr halten. Erdogan ist der Anführer der einfachen Leute, der Halbgott der Kopftuch-Fraktion. Aber für die Jeunesse dorée, die es zu was gebracht hat und mit dem Islam nur wenig am Hut hat, ist er eine einzige Heimsuchung.
Auch wenn es nach außen vielleicht den Anschein hat, unterscheiden sich die Erdogan-Anhänger und die Gülen-Anhänger eigentlich nur im Grad ihrer Bildung – ideologisch gibt es praktisch keinen Unterschied. Erdogan-Anhänger gelten als ungebildet, Gülen-Anhänger als gebildet. Aber die Gemeinsamkeiten sind natürlich größer: Beide Fraktionen stehen für extremen Nationalismus und islamischen Chauvinismus. Bereits lange vor Erdogan stand in jedem türkischen Schulbuch für Erstklässler: „Es gibt nicht Größeres, denn als Türke geboren zu sein.“ Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieser Satz unter der Präsidentschaft von Erdogan aus den Schulbüchern gelöscht worden sein soll. Um es mal etwas prosaisch auszudrücken: Jedes türkische Kind kommt praktisch automatisch mit der roten Flagge auf die Welt (wir erinnern uns an die Worte von Katharina aus dem Ötztal).
Der Anteil der Griechen, Armenier und Juden an der türkischen Bevölkerung schrumpft schon seit Jahrzehnten. Und mit dem steinzeitlichen Weltbild (der Mann geht arbeiten, die Frau steht am Herd), würde die Türkei auch ohne Bürgerkrieg schnell auf arabisches Niveau herabsinken. Die Medien in der Türkei sind schon seit langem gleichgeschaltet, und Erdogan räumt jetzt nur noch die letzten Funken an Intelligenz und Demokratie aus dem Weg. Aber keine Sorge: Zu Bücherverbrennungen wird es nicht mehr kommen. Vorher rappelt es. Das heißt, am vorherbestimmten Schicksal der Türkei (Maria S., Pater Paisios) wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach nichts ändern.
Ich sagte ja bereits, dass dann Millionen von türkischen Flüchtlingen auch nach Deutschland kommen werden. Ich denke, dass der dann prophezeite Hunger- und Bürgerkrieg in Deutschland nicht grundsätzlich anders verlaufen wird als der Bürgerkrieg in Syrien. Das heißt, es werden sich Hunderte verschiedener Gruppierungen bilden, jede mit einer Art „Warlord“ (das kann auch ein Bundeswehroffizier sein) an der Spitze. Und alle natürlich in gegenseitiger Konkurrenz bei der Suche nach Nahrung. Eine dieser Gruppen wird sich schließlich durchsetzen und über die anderen siegen (Hoffen wir mal, dass das dann die „richtige“ Gruppierung ist). Und deren Chef wird dann vom geflohenen Papst im Kölner Dom zum Kaiser („Bauernkaiser“) gekrönt.
Gruß,
R. |
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