Prophezeiungsforum (aktuelles Weltgeschehen im Licht der Bibel) - Urmythen und Schauungen

Prophezeiungsforum (aktuelles Weltgeschehen im Licht der Bibel)



Forums-Ausgangsseite

Kontakt/Impressum

Bücher zum Forum:
Tribun - Leo DeGard - Torsten Mann - Stephan Berndt - über Irlmaier
- (Ruben Stein)

Linkliste - Amazon

log in | registrieren





Urmythen und Schauungen (sonstige Themen)

verfasst von Taurec, 30.10.2016, 08:25
(editiert von Taurec, 30.10.2016, 08:51)

Hallo!

» Velikovsky, ein Psychoanalytiker, hat alte Texte analysiert, angefangen
» bei der Bibel, dort der Auszug der Juden aus Ägypten. Die sieben
» ägyptischen Plagen, den Zug durch das rote Meer und die Wanderung durch
» die Wüste mit Flammen- und Wolkensäule hat er erklärt durch die
» Annäherung eines großen Kometen an die Erde und die dadurch entstehende
» Verschiebung der Erdachse.

Bei Velikovsky vereint sich seine jüdische Herkunft mit Wissenschaft/Rationalismus, was in seinem Fall zu einer meines Erachtens irrigen Profanisierung des alten Testaments führt. Er versucht symbolische, gleichnishafte jüdische Urmythen in ein historisches und wissenschaftlich-physikalisches Raster zu zwängen, weil sie für ihn aufgrund seiner Herkunft und darauf gründenden Dogmen Realität darstellen.

» Velikovsky meint, die Katastrophe sei derart traumatisch gewesen, daß sie
» sich in das kollektive Unterbewußtsein eingebrannt hat.

Der Gedanke ist meines Erachtens nicht falsch, sollte aber nicht auf den Auszug aus Ägypten (der ja nur in der jüdischen Überlieferung vorkommt, ansonsten aber nicht nachweisbar ist) bezogen werden, sondern auf die viel ältere Sintflutsage, die in der Überlieferung von Völkern rund um den Erdball Entsprechungen hat und somit nicht als erfundener Gründungsmythos einer einzelnen Nation zu betrachten ist.
Alexander Tollmann hat dies in einem Buch analysiert.

» Einige, mit mehr oder stärkeren Zugängen zum Unterbewußtsein, sind
» eventuell in der Lage, diese Erinnerungen anzuzapfen und sehen sie. Da
» Erinnerungen nicht zeitgebunden sind, kann bewußt nicht eingeschätzt
» werden, ob es Vergangenheit oder Zukunft ist.

Hinsichtlich der Sintflut ist nicht davon auszugehen, daß die Schauungen eine kollektive Urerinnerung der Menschheit angezapft haben. Ein zentrales Element der Sintflut ist Regen, während in den Schauungen vielmehr von starker Trockenheit gekündet wird oder von Tsunamiwellen in Küstennähe. Tollmann geht davon aus, daß die Kometenfragmente vor etwa 10.000 Jahren überwiegend in den Ozeanen einschlugen, was bei 71 % Wasserfläche keine unrealistische Annahme ist. Ein mögliches Relikt der Sintflutimpakte könnte beispielsweise der 30 Kilometer durchmessende Burcklekrater im indischen Ozean sein, der noch nicht datiert wurde, dessen Alter aber auf 5.000 Jahre geschätzt wird, womit er sich gemäß den zeitlich weitgefaßten geologischen Maßstäben in der richtigen Großepoche befände. Tollmann setzt aufgrund seiner Analysen der indischen Mythen dort tatsächlich einen Impakt an, aber womöglich 3.500 Kilometer zu weit nördlich. Seine Einschlagspunkte sind völlig spekulativ.

[image]

Hingegen ist die Katastrophe in unseren Schauungen offenbar die Folge eines Einschlages auf dem Lande, worüber wir tatsächlich Bilder haben, Vulkanausbrüchen in Verbindung mit Erdbeben und geologischen Umbrüchen, wodurch Tsunamis ausgelöst werden. Von einem Einschlag im Meer und durch Massenverdampfung induzierte sintflutartige Regenfälle wissen wir nichts. Unsere Katastrophe hat offenbar ein ähnliches Kaliber wie jene vor 10.000 Jahren, ist aber anders geartet. Es scheint nur wenige Einschläge zu geben, die zumindest auf der Nordhalbkugel auf dem Lande stattfinden, darüber hinaus aber noch nicht vollständig erklärte Einflüsse durch einen planetoiden Himmelskörper, der bei der Sintflut nicht anwesend war. Bei der geschauten Katastrophe dominieren in der Tat Aschen, Stäube und Aerosole, die Verdunstung und Regenfälle vermindern. Übermäßige Verdampfung und die Partikel auswaschende Starkregenfälle scheinen nicht stattzufinden.

Da der Exodus eine fixe jüdische Idee ohne historische Grundlage ist, haben diese sagenhaften Ereignisse sicher keine unbewußte Kollektiverinnerung erzeugt, die in Schauungen angezapft werden könnte, schon gar nicht von anderen, nichtjüdischen Völkern. Die Elemente, aus denen sich die Juden ihren Mythos bastelten, mögen ihrerseits aber auf vorangegangenen, sagenhaft gewordenen Ereignissen beruhen, etwa der Sintflut oder kleineren, jüngeren Katastrophen, die von den Juden zugunsten der zu schaffenden Legende aber restlos aus dem Zusammenhang gerissen wurden.

Gruß
Taurec


gesamter Thread:

22236 Postings in 2388 Threads, 325 registrierte User, 172 User online (0 reg., 172 Gäste)
Prophezeiungsforum (aktuelles Weltgeschehen im Licht der Bibel) | Kontakt
RSS Feed
Amazon-Link (Test) _____________ powered by my little forum