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Ältere Äußerungen zu Irlmaier und Plagiate (sonstige Themen)

verfasst von Taurec, 24.06.2016, 10:22

Hallo!

» Du hast ja recht, aber was mich so ärgert ist einfach der fehlende Respekt vor dem besten Seher Deutschlands.

Ein reiner, sich selbst bestätigender Zirkelschluß, dessen einzige Grundlage der (blinde) Glaube an Irlmaier ist.

Vermeintlich verdienter Respekt oder vielmehr die Forderung danach, um eine Diskussion darüber zu unterbinden, kann kein Hinderungsgrund sein, erst recht genau hinzuschauen.

Interessant sind die Aussagen aus den einzigen (mir bekannten) Artikeln über Irlmaier, die vor der Adlmaierära entstanden.

Der Spiegel vom 25. September 1948:
"Der Polizeibeamte im Ort bestätigt vieles: 'Alles Persönliche trifft er meist genau. Nur aufs Politische versteht er sich nicht, die Zukunft Deutschlands und sowas.'"

Oberbayerisches Volksblatt vom 13. Oktober 1949:
"Die Tatsachen bestehen auch für den Skeptiker, der bei den Behörden und der Polizei Gegenteiliges zu erfahren strebt. 'Da können sie lächeln, wie sie wollen!' erklärte der Polizeibeamte. 'Er kann hellsehen und, was erzählt wird, läßt sich nicht wegleugnen! Nur wenn es politisch wird, hakt es aus!' Im Bürgermeisteramt lautet die Auskunft ähnlich."

Es entsprachen also die Äußerungen von Zeitgenossen aus Irlmaiers Heimat schon 1948/49 meiner Einschätzung vor ein paar Tagen:

» Er war seherisch (hoch-)begabt, vor allem im privaten Bereich, d. h. in der Beratung der Menschen, die zu ihm kamen und Hilfe wollten. Persönliche Schicksale und Zukünfte einzelner Menschen konnte er auf jeden Fall sehen.

Bezüglich des Weltgeschehens ("das Politische" ) hingegen war er offenbar nicht kompetent. Solche Äußerungen las man, nachdem Adlmaier den Irlmaierhype losgetreten hatte, natürlich nicht mehr. Seitdem bestimmt das Glaubenwollen die subjektive Wirklichkeit mit wenigen Ausnahmen, so etwa Alexander Gann, der 1986 feststellte:

"Der Fall Irlmaier ist vom paraprognostischen Standpunkt aus durch zwei widerstreitende Momente gekennzeichnet. Erstens durch eine nicht zu übersehende Datenunsicherheit und -unvollständigkeit und zweitens durch das Vorhandensein von Indizien, welche darauf hindeuten, daß paraprognostisch doch vieles aus ihm herauszuholen gewesen wäre.
Die Datenmängel betreffen sowohl die Kriegsprophezeiungen selbst als auch, in noch stärkerem Ausmaß, die Hintergrundinformationen, welche einer Beurteilung ihrer prognostischen Tragfähigkeit zugrundezulegen wären."


Mit anderen Worten: Es wurden grundlegende Anforderungen an die Dokumentation von Schauungen mißachtet. Was wurde wann genau wie gesehen? Wie sahen die seherischen Wahrnehmungen aus abzüglich der Interpretationen des Sehers und Dokumentars? Desgleichen habe ich auch angemahnt.

Gann weiter:
"Was die Prophetie anbelangt, so mußten wir feststellen, daß sie selbst in der am zuverlässigsten scheinenden [wohlgemerkt: 'scheinenden'] Fassung, der Adlmaierschen, unvollständig und zum Teil unkritisch überliefert worden ist. Ihre unkritische Protokollierung hat zur Folge, daß in Irlmaiers Visionsbeschreibungen sehr wahrscheinlich auch seine Interpretationen sowie Aussagen anderer Seher hineinverwoben sind. Diese Schwäche allein dürfte eine hundertprozentige Erfüllung der Prophetie auch dann verhindern, wenn ihr ansonsten ausschließlich präkognitive Gesichte zugrundeliegen. [Gann meint: 'falls ihr ansonsten ausschließlich präkognitive Gesichte zugrundelägen.' Irrealis!]
Inwieweit letzteres der Fall ist, läßt sich anhand der spärlichen Anhaltspunkte nur schwer abschätzen. Faßt man alle Faktoren zusammen, so kann man daraus immerhin eine gewisse, wenn auch nicht allzu hohe Präkognitionswahrscheinlichkeit ableiten.
[...]
Wie gesagt, vermittelt der Fall Irlmaier ungeachtet dieser dürftigen konkreten Ergebnisse den Eindruck, daß er vom eigentlichen Phänomen her sehr wohl für die Gewinnung überzeugender Kriegs- und Katastrophenprophezeiungen gut gewesen wäre. Eine seltene paraprognostische Gelegenheit war hier allem Anschein nach gegeben, welche jedoch vom Seher selbst und vor allem von der mitteleuropäischen wissenschaftlichen Gemeinschaft auf überaus leichtsinnige und verantwortungslose Weise verschleudert worden ist."
[Eine leichtsinnige und verantwortungslose Weise, die bis heute gezielt fortgetrieben wird!]

Quelle: Gann, Alexander: Zukunft des Abendlandes? 1986, S. 235f.

Und das hat mit mir und meinen Beiträgen überhaupt nichts zu tun, magst Du auch noch so schlechtes davon halten. Als Gann sein Buch schrieb, war ich noch nicht mal geboren.
Allerdings habe ich im Gegensatz zu anderen, die damals schon lebten, die Zwischenzeit genutzt, um mich auf den Stand des Wissens zu bringen, statt unverdiente Säulenheilige noch fester zu zementieren.

Wer den Schlußfolgerungen etwas mehr Substanz hinzufügen will, der folge z. B. der Liste der Beiträge im Weltenwendeforum, die Plagiate möglichen Vorlagen gegenüberstellen: hier, hier, hier, hier, hier, hier sowie viele andere, die sich mit der Suchfunktion des Weltenwendeforums finden lassen. Natürlich stellt sich auch hier nicht die Frage, wer etwas behauptet (worauf Berndt in seiner unobjektiven Personenfixierung den Diskurs immer umbiegen will, vom Wesentlichen ablenkend), sondern in jedem einzelnen Fall, ob die Plagiatsvermutung plausibel ist. Die Indizien sind so mannigfaltig, daß man schon größere Scheuklappen braucht, um diese auszublenden.
Zu bedenken sind auch die Hinweise, daß der "gelbe Strich" der von Irlmaier eingeführt wurde, auf Weltkriegsideen und ein Kästnergedicht zurückgehen könnten (siehe hier), sowie die Tatsache, daß mit den Feldpostbriefen sich deckende Sätze bei Irlmaier erst nach der Veröffentlichung der selben vorkommen (siehe hier). Einen klareren Beleg für Plagiarismus kann man sich kaum vorstellen.

Gruß
Taurec


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